Knapp drei Wochen nach der offiziellen Eröffnung der Tanzenden Türme an der Reeperbahn hat der erste Mieter Insolvenz angemeldet. Die Zukunft des Restaurant Reba im Erdgeschoss ist unklar.

Hamburg. Noch sucht das Restaurant Reba auf seiner Internetseite nach neuen Servicemitarbeitern mit Teamgeist und Engagement und verspricht dafür einen „langfristigen Arbeitsplatz“. Ob man dieses Versprechen jedoch halten kann, ist fraglich. Knapp zwei Wochen ist die offizielle Eröffnung der Tanzenden Türme, dem neuen Prestigeobjekt von Stararchitekt Hadi Teherani, nun her. Doch bereits jetzt geht es dem ersten Mieter offenbar schlecht. Die Reba Restaurant UG hat bereits Ende März Insolvenz beim zuständigen Amtsgericht in Bremen angemeldet, die Zukunft des gleichnamigen Restaurants in dem Gebäude ist offen.

Dabei versprach die Lage am Eingang zur "wohl sündigsten Meile der Welt“ zunächst ein enormes Potenzial. Bereits Anfang September vergangenen Jahres eröffnete Geschäftsführer Tobias Paegelow im Erdgeschoss des noch nicht fertigen Hochhauses sein neues Restaurant. Passend zur Architektur des Gebäudes sollte das Reba etwas Modernes und Stilvolles nach St. Pauli bringen. Zwischen dunkelbraunen Lederbänken und weißen Tischdecken, servierte man Chateaubriand vom Black Angus Rind oder geschmorte Kalbshaxenscheiben. Anfang November eröffnete das zum Reba dazugehörige R1 in der zur Reeperbahn gewandten Seite des Gebäudes. Eine Bar, die nach eigener Aussage Business und Party zu verbinden versucht.

Ende März folgte überraschend nun die Insolvenz. „Für das junge Unternehmen war es lange Zeit schwierig, am Millerntorplatz Fuß zu fassen, gerade so lange das Gebäude noch nicht vollständig fertig war“, heißt es in der Mitteilung des zuständigen Insolvenzverwalters, die dem Hamburger Abendblatt vorliegt. Nach der offiziellen Eröffnung der Tanzenden Türme seien die Voraussetzungen für eine dauerhafte Fortführung aber „signifikant gestiegen“. Teil des Sanierungskonzepts sei es nun, das Angebot in dem der Reeperbahn zugewandten Bar- und Loungebereich R1 deutlich auszuweiten. Die Lokalität soll sich demnach verstärkt als Veranstaltungsort profilieren. "Gespräche mit potentiellen Kooperationspartnern wurden bereits aufgenommen."

Insider berichten, dass das Reba schon seit längerer Zeit Probleme gehabt habe. Nach Absprache mit zwei benachbarten Hotels, sollte das Restaurant für Hotelgäste zunächst auch ein morgendliches Frühstückbuffet anbieten. Die vereinbarte Frühstückskooperation sei jedoch schon nach kurzer Zeit aufgrund unterschiedlicher Ansichten hinsichtlich der Qualität wieder aufgelöst worden. Das betroffene Hotel wollte sich zur Beendigung der Kooperation nicht äußern. Darüber hinaus sei es immer wieder zu Kündigungen und damit verbundenen Schwierigkeiten im gastronomischen Service gekommen.

Zu den Hintergründen der Insolvenz wollte sich Geschäftsführer Tobias Paegelow nicht äußern. Gerüchte, wonach Paegelow schon seit längerer Zeit aus dem Gebäude ausziehen wollte, weil die Pacht zu hoch sei, wies dieser entschieden zurück. Wie genau es jetzt weitergehen soll, ließ er offen. „Ob das Restaurant Reba in dieser Konzeption fortgeführt wird, ist noch unklar“, sagte Paegelow dem Hamburger Abendblatt. „Die Gespräche hierzu mit der Strabag als Gebäudeeigentümerin laufen noch.“