Am Dienstag hat der blinde Extrem-Bergsteiger Andy Holzer am Gänsemarkt einen großen Banner entrollt. Damit will der Tiroler für Barrierefreiheit auf dem Hamburger Kirchentag werden.

Hamburg. Was war denn da am Gänsemarkt los? Und warum kletterte da plötzlich jemand an einer Wand hoch? Es ist der blinde Extrem-Bergsteiger Andy Holzer, der am Dienstagnachmittag an einer Hauswand ein großes Kirchentagsbanner entrolle. Damit warb der Tiroler für die Mitmach-Aktion „Ein guter Ort für alle“, mit der die Barrierefreiheit auf dem 34. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hamburg hervorgehoben werden soll.

„Der Kirchentag ist seit 30 Jahren eine barrierefreie Veranstaltung“, sagte Kirchentags-Präsident Gerhard Robbers. „Jeder ist willkommen.“ Sozialsenator Detlef Scheele (SPD) unterstützte die Aktion, denn sie „drückt genau das aus, was Inklusion bedeutet.“ Und das sei genau das, was Hamburg im Alltag umzusetzen versuche.

Zum Mitmachen ist jeder Kirchentagsteilnehmer aufgerufen: Blaue Hängeschilder, die der Tagungsmappe beiliegen, sollen während der Veranstaltung in der ganzen Stadt verteilt werden, erklärte Präsident Robbers. „So kennzeichnen sie private oder öffentliche Orte, an denen fremde Sprachen gesprochen werden, behindertengerechter Zugang besteht und auf andere Weise Menschen in ihrer Vielfalt willkommen sind.“

Der 40-jährige Holzer ist von Geburt an blind. Der Extremsportler und Bergsteiger tritt regelmäßig als Inklusions-Botschafter für die „Aktion Mensch“ auf. Der 34. Deutsche Evangelische Kirchentag wird vom 1. bis 5. Mai 2013 in Hamburg gefeiert. Die Veranstalter erwarten mehr als 100.000 Dauerteilnehmer.