Erich Faehling war 17 Jahre lang die gute Seele beim „Mogo” in Hamburg. Jetzt will er sich zurückziehen und auf den Norden konzentrieren.
Hamburg/Neumünster. Nach 17 Jahren wird Erich Faehling (52) sein ehrenamtliches Amt als Pastor für den Hamburger Motorrad-Gottesdienst (MOGO) aufgeben. Der MOGO am Hamburger Michel ist mit bis zu 40.000 Besuchern das größte christliche Motorrad-Treffen der Welt und eine der populärsten Gottesdienste der Nordkirche. Faehling wolle seine Arbeit künftig auf seine Kirchengemeinde Bokhorst (bei Neumünster) konzentrieren. Offiziell verabschiedet wird der Biker-Pastor während des MOGO 2013 am 9. Juni, sagte Thorsten Schwermer, Vorsitzender des Vereins MOGO, am Montag in Hamburg. Ein Nachfolger stehe noch nicht fest.
Mit dem MOGO sei viel erreicht worden, heißt es in einem Schreiben Faehlings an die 350 ehrenamtlichen MOGO-Helfer. „Wir haben Menschen und ihre Herzen und Seelen erreicht.“ Zahlen seien für ihn zweitrangig. Neben dem Großereignis in Hamburg werden auch Motorrad-Gottesdienste in Kiel, Husum und Köln vom MOGO organisiert. Zum festen Ritual des MOGO gehört das Totengedenken an verunglückte Biker. Auch Kinder wurden hier schon getauft.
Im nächsten Jahr wird der MOGO zum 30. Mal am Hamburger Michel veranstaltet. Die Vorbereitungen seien durch den Rückzug Faehlings nicht beeinträchtigt, sagte MOGO-Geschäftsführer Bernd Lohmann: „Die Planung steht.“
1983 hatte der evangelische Hamburger Polizeipastor Reinhold Hintze (1939-2000) den ersten Motorradgottesdienst auf dem Heiligengeistfeld veranstaltet. Damals kamen rund 100 Biker. Ab 1984 fanden die Treffen am Michel statt – mit wachsender Beteiligung. 1996 hatte Faehling die Leitung des Gottesdienstes übernommen. Vor elf Jahren wurde der Verein „MOGO Hamburg“ gegründet. Rund um die monatlichen Helfertreffen hat sich mittlerweile ein eigenes Gemeindeleben entwickelt. 1999 wurde der Seelsorge-Notruf „Bikers Helpline“ ins Leben gerufen (Tel. 0180-44 33 333).