Die Altlasten aus dem Zweiten Weltkrieg werden weiterhin als ernste Gefahr eingestuft. Entschärfungen bringen oft Probleme im Verkehr.
Hamburg. Der Bereich rund um das Heiligengeistfeld gilt eigentlich nicht als klassisches Bombenzielgebiet der Alliierten - womöglich weil die amerikanischen und britischen Bomber Gefahr liefen, abgeschossen zu werden, wenn sie sich dem "unkaputtbaren" Hochbunker mit seinen schweren Flakgeschützen näherten. Hauptfundstellen von Blindgängern sind vielmehr der Hafenbereich, Harburg, Wilhelmsburg und Waltershof.
Von den Behörden wird die Gefahr, die von den Bomben ausgeht, nach wie vor sehr ernst genommen. In ganz Deutschland könnten sich nach Schätzungen von Experten noch mehr als 100 000 Blindgänger im Erdreich verbergen. 11 000 sind seit Kriegsende in Hamburg entdeckt und entschärft worden, rund 2900 liegen noch im Boden. Die Entschärfung von Fliegerbomben verursacht - wie zuletzt Ende Juli in Wilhelmsburg - häufig große Probleme im Straßen- und Bahnverkehr.
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Seit 2005 müssen Grundstückseigner, die einen Neubau planen, ihr Gelände auf Blindgänger prüfen lassen. Dazu stellen sie eine Anfrage an die bei der Feuerwehr angesiedelte Abteilung Gefahrenerkundung/Kampfmittelverdacht (GEKV). Stellen die 24 Mitarbeiter mithilfe von Luftbildern fest, dass es sich um eine Verdachtsfläche handelt, muss der Bauherr auf eigene Kosten eine Spezialfirma beauftragen, die den Boden nach Fliegerbomben absucht. Die Kosten dafür gehen schnell in die Tausende Euro.
Die Briten hatten den deutschen Behörden im Jahr 1985 die während des Krieges fotografierten Luftbilder übergeben. Darauf ist zu erkennen, was zerstört wurde und wo nicht explodierte Bomben aufgeschlagen sind.