Generalintendant Lieben-Seutter beklagt die häufige Verschiebung des Eröffnungstermins. Er hofft trotzdem auf Begeisterung bei Hamburgern.

Hamburg. Der Generalintendant der Hamburger Elbphilharmonie, Christoph Lieben-Seutter, hat das Planen für die Eröffnung des umstrittenen Konzerthauses aufgegeben. „Du kannst eine Eröffnung einmal verschieben, dafür hat jeder Verständnis, das passiert fast überall – dass sie sich ein zweites Mal verschiebt, ist schon ein großes Pech, aber du kannst sie nicht drei-, vier-, fünfmal verschieben“, sagte Lieben-Seutter.

Glücklicherweise habe sein Team immer rechtzeitig die Notbremse gezogen. „Jetzt ist die Elbphilharmonie sowieso einmal als Lachnummer um die Welt gegangen“, sagte der 48-Jährige. Obwohl die Nachfrage nach Tickets relativ stabil sei, schwanke das Wohlwollen von Sponsoren je nach Nachrichtenlage über das Konzerthaus. Es werde aber auch ganz schnell positiv. Schließlich sei das Gebäude als solches ja schon sehr greifbar, sagte Lieben-Seutter.

„Unser Daseinszweck ist die Elbphilharmonie, aber unsere tägliche Arbeit gilt derzeit voll und ganz der Laeiszhalle“, fügte Lieben-Seutter hinzu. Die Halle ist seines Erachtens akustisch gesehen einer der besten europäischen Säle und werde unter Wert verkauft. Dennoch seien die beiden Häuser nicht vergleichbar.

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„Wenn die Elbphilharmonie das wird, was versprochen wurde, und das werden wir erst sehen, wenn wir drin sitzen, dann wird sie weltweit ganz vorne mitspielen“, sagte Lieben-Seutter. „Das Wichtigste an der Elbphilharmonie ist, dass sie viel mehr ist als ein Konzerthaus.“ Sie werde ein architektonisches Wahrzeichen und werde auch Menschen anziehen, die vielleicht in anderen Städten nicht ins Konzert gingen. „Wir rechnen mit Millionen von Besuchern.“ Hoffentlich könne sich auch der Hamburger Bürger trotz der schwierigen Entstehungsgeschichte für die Elbphilharmonie begeistern.

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Es sei zudem ein Trugschluss, dass die Konzerte durch die Mehrkosten beim Bau der Elbphilharmonie teurer würden. „Die Ticketpreise der Elbphilharmonie werden, auch wenn die Elbphilharmonie fertig ist, ähnlich sein wie jetzt“, versprach Lieben-Seutter.