Die Vereine protestieren kurz vor der Evaluierung des Hamburger Hundedesetzes gegen die Regelungen. Aktion am 1. September in der City.
Hamburg. Das Hamburger Hundegesetz steht erneut auf dem Prüfstand. Zum zweiten Mal seit der Einführung am 1. April 2006 muss das Gesetz evaluiert werden. Am Dienstag, 28. August, legt die zuständige Gesundheitsbehörde ihren Gesetzentwurf dem Gesundheitsausschuss der Bürgerschaft vor.
+++ Stadt soll alle Parks für frei laufende Hunde öffnen +++
Die Hunde-Lobby Hamburg kämpft seit Jahren für eine Änderung des Gesetzes. Am 1. September wollen die Hundefreunde ab 12 Uhr auf dem Gerhard-Hauptmann-Platz in der Innenstadt gegen das Gesetz in der derzeitigen Form demonstrieren. Auch ein anschließender Protestmarsch durch die City ist geplant.
+++ Hunde-Lobby gegen Leinenzwang +++
Dem Verein geht es vor allem um die Abschaffung der Kategorie für die unwiderlegbar gefährlichen Hunde. Laut Hamburger Hundegesetz gelten die Rassen Pitbull, Staffordshire und Bullterrier sowie alle Mischlinge dieser Rassen als gefährlich. Sie dürfen auch nach einem bestandenen Wesenstest niemals unangeleint und ohne Maulkorb frei herumlaufen. "Diese Hunde fristen in der Praxis ein trauriges Hundedasein hinter den Gittern ihres Zwingers im Tierheim - und das, obwohl sie ganz normale Hunde ohne gesteigerte Aggressionen sind", sagen Manfred Graff, Vorsitzender des Hamburger Tierschutzvereins, und Hunde-Lobby-Vorstand Jule Thumser unisono.
+++ Hamburg braucht den Führerschein +++
Zudem fordern beide die Leinenbefreiuung für geprüfte Hunde in allen Hamburger Grünanlagen. Derzeit gibt es in den Bezirken unterschiedliche Regelungen. Während in Wandsbek, Harburg und in Teilen des Bezirkes Nord alle Grünanlagen für leinenbefreite Hunde geöffnet sind, dürfen die selben Hunde in Altona, Eimsbüttel, Mitte und Bergedorf nur auf ausgewiesenen Flächen ohne Leine laufen. Zum Unverständnis der Hunde-Lobby: "Tiere brauchen Menschen und Menschen brauchen - auch in der Großstadt Hamburg - Tiere. Dazu gehört eine tierfreundliche Stadt, in der auch Hunde und ihre Halter Lebensqualität finden", sagt Thumser.