Das Straßenfest ist immer friedlich. Nach dem Fest kommt es aber regelmäßig zu Krawallen. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot dabei.
Hamburg. Die Hamburger Polizei rüstet sich für mögliche Krawalle nach dem Schanzenfest. Die Beamten hoffen zwar auf einen weitgehend friedlichen Verlauf, haben sich aber auf Ausschreitungen nach dem Straßenfest vorbereitet. In der Vergangenheit war es nach dem weitgehend friedlichen Straßenfest am Tage, nachts immer wieder zu Ausschreitungen gekommen. Die Behörden haben das Quartier deshalb in der Nacht zum Sonntag wie in den vergangenen Jahren zum „Gefahrengebiet“ erklärt. Darin können Polizisten ohne konkreten Verdacht Menschen durchsuchen oder in Gewahrsam nehmen sowie Platzverweise erteilen.
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Bisher ist es haben aber mehrere Tausend Besucher ein friedliches Familienfest mit etwa 600 Flohmarktständen gefeiert. Nach Polizeiangaben kam es bis zum Nachmittag zu keinerlei gewalttätigen Zwischenfällen. Die Lage sei ruhig, sagte ein Polizeisprecher.
Zu dem Straßenfest mit Flohmarkt-, Verkaufs- und Infoständen werden bis zu 10 000 Besucher erwartet, wie Polizeisprecher Mirko Streiber sagte. Möglicherweise kämen allerdings nicht ganz so viele Menschen wie in den Vorjahren, weil es am Samstag auch eine Demonstration zum 20. Jahrestag der ausländerfeindlichen Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen gibt. Das Schanzenfest soll in diesem Jahr ein Fest der Solidarität für die sozialen Proteste in Griechenland sein – und steht unter dem Motto: „Kapitalismus, Krise, Widerstand: Schanzenfest auf Griechisch“.
Dass es zu Krawallen von Leuten aus dem linksextremen Spektrum und von sogenannten gewaltorientierten Jugendlichen kommt, könne die Polizei auch dieses Mal nicht ausschließen, sagte Streiber. „Sie suchen den scheinbaren Event und die Auseinandersetzung.“ Ihr Verhalten sei aber abhängig davon, „wie sich die Gesamtsituation entwickelt“: „In den vergangenen Jahren haben Anwohner brennende Barrikaden und Container gelöscht – da haben wir die Hoffnung, dass sich das von selbst regelt. Die Anwohner haben sich klar positioniert, dass sie Gewalt in ihrem Viertel nicht wollen.“
Wie viele Beamte im Einsatz sind, wollte der Polizeisprecher nicht sagen. Medienberichten zufolge sollen es mindestens 1500 Polizisten sein. Bei Ausschreitungen nach dem Schanzenfest waren nach Streibers Angaben im vergangenen Jahr fünf Polizisten verletzt worden.
Mit Material von dpa