Bei einer Diskussion in der Hamburger Bucerius Law School zeigte Schmidt Verständnis für die Bitte der griechischen Regierung nach mehr Zeit.
Hamburg. Altbundeskanzler Helmut Schmidt, 93, und der frühe französische Staatspräsident Valéry Giscard d’Estaing, 86, haben sich für einen Verbleib Griechenlands in der Eurozone ausgesprochen. Bei einer Diskussion in der Hamburger Bucerius Law School zeigte Schmidt Verständnis für die Bitte der griechischen Regierung, dem Land mehr Zeit für die Lösung der Finanzkrise einzuräumen. „Aber ich kann auch verstehen, dass die europäischen Partner zögern und vielleicht ungeduldig werden.“ Giscard nannte ein einfaches Rezept, der Eurokrise zu begegnen: „Weniger spekulieren, weniger schwadronieren, einfach mal den Mund halten.“
Beide Politiker, die im Mai 1974 an die Macht kamen und als Erfinder des Europäischen Währungssystems und der Weltwirtschaftsgipfel gelten, beklagten fehlendes Vertrauen und mangelnde Solidarität unter den europäischen Staaten. Weiterhin kritisierten Schmidt und Giscard wachsende nationale Egoismen. Es gebe keine Staatsmänner mehr wie de Gaulle oder Churchill, die die europäische Einigung nach dem Zweiten Weltkrieg als Chance für Frieden und Wohlstand genutzt hätten.
Helmut Schmidt will auf Zigaretten verzichten
Deutschlands bekanntester Kettenraucher Helmut Schmidt will sich angeblich bei der Verleihung des Westfälischen Friedenspreises sein Laster verkneifen. „Es ist so besprochen, dass Herr Schmidt während des Festaktes nicht raucht“, sagte ein Sprecher der Wirtschaftlichen Gesellschaft für Westfalen und Lippe am Freitag. Der Altkanzler und Publizist wird am 22. September als einer der bedeutendsten Wegbereiter des friedlich geeinten Europa geehrt. Die Verleihung findet im Historischen Rathaus von Münster statt. Schmidt ignoriert regelmäßig Rauchverbote, selbst vor Fernsehkameras.
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Die Münsteraner verstehen bei Verstößen gegen Rauchverbote auch bei Prominenten keinen Spaß. Schauspieler Axel Prahl (52), der den Fernsehkommissar Frank Thiel darstellt, musste im Jahr 2009 ein Verwarnungsgeld von 35 Euro zahlen. Er hatte bei der Vorpremiere seines Münster-„Tatorts“ demonstrativ im Kinofoyer gequalmt.
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Der Westfälische Friedenspreis wird seit 1998 in Erinnerung an den Westfälischen Frieden von 1648 alle zwei Jahre vergeben. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderem der frühere tschechische Präsident Vaclav Havel und Altkanzler Helmut Kohl.
Mit Material von dpa