Mehr als vier Millionen Gäste kamen 2008 in die Hansestadt. Die Zahlen sollen in diesem Jahr noch steigen.

Festspiele auf der Binnenalster, ein "Einkaufsfestival" mit Kulturprogramm und weitere Großveranstaltungen - so will Dietrich von Albedyll, Chef der Hamburg Tourismus GmbH, dafür sorgen, dass künftig trotz wirtschaftlich schwieriger Zeiten noch mehr Besucher in die Hansestadt kommen. "Die Tourismus-Erfolgsgeschichte soll weitergeschrieben werden", sagte Dietrich von Albedyll am Freitag, als er die Bilanz des vergangenen Jahres präsentierte. Und auch schon dieses letzte Kapitel der Geschichte hatte ein sehr erfreuliches Ende: Im vergangenen Jahr sorgten 4,1 Millionen Gäste für 7,72 Millionen Übernachtungen in Hamburger Hotels und Pensionen - eine Steigerung von 4,4 Prozent (325 200 Übernachtungen) im Vergleich zu 2007. "Dass wir trotz der derzeit angespannten wirtschaftlichen Lage noch stärker wachsen als in 2007, werten wir als großen Erfolg", sagte von Albedyll.

Auch Kultursenatorin Karin von Welck (parteilos) lobte die gute Entwicklung der Tourismusbranche: "Sie leistet einen wachsenden und gerade in schwierigen Zeiten stabilisierenden Beitrag für die Wirtschaftskraft und Beschäftigung in Hamburg."

Für ausländische Gäste ist Hamburg nach wie vor ein beliebtes Reiseziel: Etwa 1,6 Millionen Übernachtungen wurden dank ausländischer Touristen verbucht - dies entspreche einem Zuwachs von rund 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, sagte von Albedyll. Die meisten Touristen kommen - wie bereits in den Jahren zuvor - aus Großbritannien (rund 171 000 Übernachtungen), gefolgt von der Schweiz (rund 144 000 Übernachtungen ) und Österreich (etwa 137 000 Übernachtungen).

Auch in diesem Jahr will Dietrich von Albedyll auf Wachstum setzen, warnt aber vor übersteigerten Erwartungen: "Höhenflüge können wir nicht erwarten. Wir müssen uns anstrengen, um das große Potenzial Hamburgs weiter auszuschöpfen." Nötig seien weitere Veranstaltungen, die zwar massentauglich, gleichzeitig aber auch anspruchsvoll seien. Dabei will von Albedyll vor allem das Element Wasser einbeziehen, die Alster stärker als Fläche für Ereignisse nutzen. Denkbar seien Musikveranstaltungen oder Festspiele auf der Binnenalster: "Wenn das Konzept stimmt, wäre das ein absoluter Publikumsrenner", sagte von Albedyll. Außerdem möchte er künftig "Szeneviertel" wie Eppendorf, Ottensen oder auch das Schanzenviertel bei Touristen stärker bewerben: "In diesen Quartieren gibt es so viel Neues zu entdecken. Hamburg bietet eben noch viel mehr als die Mönckebergstraße, den Hafen und die Reeperbahn."

Auch ein "Shopping-Festival mit kulturellem Rahmen" kann sich von Albedyll gut vorstellen. Schon jetzt locke vor allem die Kultur Menschen nach Hamburg: die erfolgreichen Musicals sowie einzigartige Ausstellungen in der Kunsthalle oder dem Bucerius- Kunst-Forum seien gefragt. Auch das maritime Flair der Stadt locke Touristen.

Die Hamburg Tourismus GmbH hat derzeit etwa 100 Mitarbeiter und einen Etat von rund neun Millionen Euro: "Davon kommt ein Drittel von der Stadt, den Rest erwirtschaften wir selbst." In diesem Zusammenhang ist dem Tourismus-Chef wichtig: "Auch eine Marke wie Hamburg ist kein Selbstläufer, sondern muss stetig ausgebaut werden. Deshalb sind wir darauf angewiesen, unseren Etat entsprechend anzupassen."