Drei Tage lang war die Hansestadt ein Publikumsmagnet für Schiffsfans. Höhepunkt war eine Parade der Kreuzfahrtschiffe.

Hamburg. Eine beeindruckende Inszenierung: Fünf Kreuzfahrtschiffe in Formation auf der Elbe, umringt von Barkassen und Großseglern, Sirenensalut und farbenprächtiges Feuerwerk. Mit diesem maritimen Schauspiel erreichten die Hamburger „Cruise Days“ am Samstagabend ihren Höhepunkt – mit einer rekordverdächtigen Zuschauerzahl. Rund eine Viertel Million Zuschauer ließ sich nach Angaben der Veranstalter das Spektakel in der Abenddämmerung entlang der Festmeile zwischen Hafencity und dem Stadtteil Altona nicht entgehen. Bis zum Ausklang am Sonntagabend mit dem Abschied der „Queen Mary 2“ dürfte mehr als eine halbe Million Menschen die dreitägige Veranstaltung besucht haben – ein Spitzenwert der dritten „Cruise Days“.

„Wir sind sehr zufrieden und froh über den reibungslosen Verlauf“, sagte Hamburgs Tourismusmanager Thorsten Kausch am Sonntag. Er erwartete für die drei Tage eine Wertschöpfung von 60 bis rund 70 Millionen Euro – von den Ausgaben für Hotelzimmer bis zum Glas Mineralwasser. Das Internet-Buchungsportal HRS stellte fest, dass der durchschnittliche Zimmerpreis verglichen mit dem bisherigen Jahresdurchschnitt um 35,5 Prozent auf rund 132 Euro pro Nacht zulegte – für „Cruise Days“ und das Radrennen „Cyclassics“ am Sonntag waren Übernachtungen begehrt. „Die Hotels sind fast ausgebucht“, bestätigte Kausch. In zwei Jahren, vom 1. bis 3. August 2014, sollen die Weltmeere in Hamburg wieder ganz nah sein.

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+++"Cruise Days" haben mit großem Feuerwerk begonnen+++

Der reibungslose Ablauf der Schiffsformation war das Verdienst des erfahrenen Hamburger Hafenkapitäns Jörg Pollmann. Er hatte sie akribisch geplant, schließlich musste ein Drittel des Hafens kurzzeitig gesperrt werden und Hafenbetreiber und Reedereien ihren Warenumschlag und den Einsatz ihrer Handelsschiffe entsprechend planen. „Es soll spielerisch aussehen“, sagte er im Interview des NDR-Fernsehens. Sein Fazit: „Ich bin sehr zufrieden.“

Angeführt von der „Columbus 2“, die seit Frühjahr für Hapag-LLoyd Kreuzfahrten fährt, wurde ein Kreuzfahrtschiff nach dem anderen verabschiedet – mit Salut, Abschiedsgruß und Feuerwerk in den Farben der Reederei. So hieß es für die „Aidamar“ auf einem Laufband, das an eine Hafenhalle projiziert wurde: „Viel Glück auf Deiner Reise nach Norwegen“. Für die „Deutschland“, die am vergangenen Mittwoch die deutsche Olympia-Mannschaft von London aus in die Hansestadt zurückgebracht hatte, erstrahlte ein rot-weißer Funkenregen am tiefdunkelblauen Himmel. Auch die wuchtige „Lirica“ und die kleinere „Astor“ fuhren elbabwärts Richtung Nordsee. An den Schluss der Parade setzte sich Hamburgs Museumsfrachter „Cap San Diego“.

Entlang der Hafenpromenade bis weit nach Altona hinein verfolgten die Menschen dicht gedrängt das Schauspiel, dass von der Lichtinstallation „Blue Port“ umrahmt wurde. Die Band „Santiano“ rockte mit ihren modernen Seemannsliedern („Frei wie der Wind“) die Promenade an den Landungsbrücken. Erstmals gab es das thematisch strukturierte Landprogramm mit Dinner-Tafeln, Trödelmarkt und Schiffsequipment sowie Musik und Tanz auf Showbühnen.

Bis es 2014 wieder „Leinen los“ für das Schiffsfest heißt, bleibt den Guckern ein Trost: Mehr als 160 Anläufe von Kreuzfahrtschiffen in Hamburg gibt es in diesem Jahr, ein Rekordwert. Und das boomende Reisesegment macht auch in Zukunft nicht vor der Elbmetropole halt - auch wenn Umweltschützer gegen den Schadstoffausstoß der Ozeanriesen regelmäßig protestieren.

Das Feuerwerk zum Start der Cruise Days 2012