Die Schiffe „Aidamar“, „Columbus 2“ und „Lirica“ haben den Hafen verlassen - “Deutschland“ und “Astor“ zeigen sich heute erneut mit der “Queen Mary 2“.
Mit der Auslaufparade der Kreuzfahrtschiffe hat das maritime Fest „Cruise Days“ in Hamburg am späten Sonnabend seinen Höhepunkt erreicht. Die „weiße Flotte“ – eine Formation der „Aidamar“, „Deutschland“, „Columbus 2“, „Astor“ und „Lirica“ – fuhr elbabwärts Richtung Nordsee. Die Schiffe wurden von Zehntausenden Zuschauern entlang der Hafenpromenade zwischen Hafencity und Altona verabschiedet – und einem eindrucksvollen Feuerwerk. Fahrgastschiffe und Barkassen eskortierten die Ozeanriesen. Die Lichtinstallation „Blue Port“ tauchte Elbe und Hafen erneut in blaues Licht. Das Schiffsfest wurde zum dritten Mal seit 2008 veranstaltet.
+++Cruise Days: Das Gipfeltreffen der Traumschiffe+++
+++"Cruise Days" haben mit großem Feuerwerk begonnen+++
Vor zwei Jahren kam nach Angaben der Wirtschaftsbehörde rund eine halbe Million Menschen zu dem Fest. Am Freitag, dem ersten Tag, kamen schon 170 000 Interessierte. Die Veranstaltung endet am Sonntag mit dem Besuch der „Queen Mary 2“. An Land, entlang der Hafenkante, wurden die Besucher mit Musik und Gesang unterhalten. Die Band „Santiano“ rockte am Abend mit ihren modernen Seemannsliedern wie „Frei wie der Wind“ die Promenade an den Landungsbrücken.
Aufgereiht wie auf einer Perlenkette formierten sich die Schiffe in der Elbe zur Abfahrt. Um 21.15 ging das Spektakel los: Schiffssirenen sangen im Hafen, ihr Klang wurde weit hinaus in die Stadt getragen. Jedes Kreuzfahrtschiff wurde individuell verabschiedet, mit Salut, Abschiedsgruß und Feuerwerk in den Farben der Reederei.
So hieß es für die „Aidamar“ auf einem Laufband, das an eine Hafenhalle projiziert wurde: „Viel Glück auf Deiner Reise nach Norwegen“. Für die „Deutschland“, die am vergangenen Mittwoch die erfolgreiche deutsche Olympia-Mannschaft von London aus in die Hansestadt zurückgebracht hatte, erstrahlte ein rot-weißer Funkenregen am tiefdunkelblauen Himmel. In der Formation sollte auch der Museumsfrachter „Cap San Diego“ nicht fehlen, der von seinem festen Liegplatz an der Überseebrücke von Schleppern an das Ende der Schiffskette gebracht wurde.
Für einen war der reibungslose Ablauf der Schiffsformation eine Erleichterung: Hamburgs Hafenkapitän Jörg Pollmann konnte im Interview des NDR, der das Ereignis live im Fernsehen übertrug, nur wiederholen: „Es läuft sehr gut. Ich bin sehr zufrieden.“ Für ihn war die Auslaufparade ein akribisch geplantes Projekt, schließlich musste ein Drittel des Hafens kurzzeitig gesperrt werden und Hafenbetreiber und Reedereien ihren Warenumschlag und den Einsatz ihrer Handelsschiffe entsprechend planen.
„Es läuft alles bestens, wir sind sehr zufrieden“, sagte die Veranstaltungsmanagerin der „Cruise Days“, Katja Derow am Sonnabendnachmittag. Allerdings sah sie das Abendprogramm als „echte Herausforderung“, nachdem am Freitagabend schon rund 170.000 Zuschauer zwischen Hafencity und dem Stadtteil Altona ein blau-strahlendes Feuerwerk verfolgten.
Die Formation der fünf Kreuzfahrtschiffe war für die Schiffsbetreiber eine Herausforderung. So musste die „Columbus 2“, nachdem sie am morgen rund 600 Passagiere am Terminal in der Hafencity von Bord gelassen hatte, an die nahe Überseebrücke verholen, um der eintreffenden „Lirica“ (max. 1560 Passagiere) Platz zu machen. Und natürlich begrüßten sich die Schiffe standesgemäß und lautstark mit ihren Sirenen. „Eine Schiffsbesichtigung an solchen Tagen ist sehr begehrt“, berichtete Negar Etminan, Sprecherin von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten. Rund 300 Gäste an Bord ließen sich über die Details des Schiffsinterieurs aufklären.
Wegen des zu erwartenden Gedränges der „Sehleute“ an der Hafenkante erlebten die am Nachmittag auf die „Columbus 2“ gebuchten rund 700 Gäste eine außergewöhnliches „Check-In“. Per Barkasse wurden sie zum Schiff gebracht und von der Wasserseite her angelandet. Für sie sollte es abends zum viertägigen Schnuppertörn zu Nordseeinseln gehen. Nur die „Deutschland“ und die „Astor“ werden nach der Ausflugsfahrt wenden, um sich erneut im Hafen zu zeigen – am Sonntag gemeinsam mit der „Queen Mary 2“.
Während sich die einen an Schiffen nicht sattsehen konnten - „Papa, die 'Aida' liegt doch noch in Altona“ -, pausierten am Nachmittag andere unterm Sonnenschirm eines Lokals oder auf den Terrassen der Hafencity bei Temperaturen von 28 Grad und mehr.
Das Feuerwerk zum Start der Cruise Days 2012
(abendblatt.de/dpa)