Nur wenige Azubis werden von Unternehmen übernommen. Arbeitslosenquote liegt in der Hansestadt insgesamt bei 8,1 Prozent.

Hamburg. Die positive Entwicklung auf dem Hamburger Arbeitsmarkt hat sich wegen der Sommerflaute im Juli nicht uneingeschränkt fortsetzen können. Nach fünf Monaten eines konituierlichen Rückgangs stieg die Zahl der Erwerbslosen in der Hansestadt gegenüber dem Vormonat wieder leicht um 1,6 Prozent an, wie die Agentur für Arbeit mitteilte. Vor allem die Jugendarbeitslosigkeit erhöhte sich drastisch um 15,5 Prozent. Insgesamt waren im Juli 74.782 Menschen in Hamburg arbeitslos. Im Vergleich zum Vorjahresmonat (Juli 2009) hat sich die Zahl der arbeitslosen Hamburger allerdings um 5011 oder 6,3 Prozent verringert. Die aktuelle Arbeitslosenquote in Hamburg liegt bei 8,1 Prozent und ist um 0,6 Prozentpunkte geringer als im Juli 2009 mit 8,7Prozent.

Dossier: Der Hamburger Arbeitsmarkt-Report

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit zum Vormonat entspreche der jahresüblichen Entwicklung, teilte die Agentur für Arbeit mit. In der Urlaubs- und Ferienzeit verzeichne die Arbeitsagentur eine gewisse Einstellungszurückhaltung bei den Arbeitgebern. Zudem beendeten zum Sommer viele junge Menschen ihre Berufsausbildung und drängten auf den Arbeitsmarkt. Dies erkläre den überproportionalen Anstieg der arbeitslosen Jugendlichen gegenüber dem Vormonat um 15,5 Prozent auf 6.844.

"Der Übergang von der Ausbildung in Arbeit ist weiterhin schwierig", sagte Hans-Martin Rump, operativer Geschäftsführer der Arbeitsagentur. "Angesichts der demographischen Entwicklung sollten Arbeitgeber unbedingt prüfen, ob die frisch ausgebildeten Azubis langfristig im Betrieb gehalten werden können, um die zukünftigen personellen Bedarfe zu decken." Sollte die wirtschaftliche Situation einer Übernahme entgegen stehen, weisen wir auf die Möglichkeit hin, Kurzarbeit zu nutzen. Sie kann, soweit die weiteren Voraussetzungen erfüllt sind, auch allein für den gerade fertig ausgebildeten Arbeitnehmer beantragt werden.“

Bundesweit zeigte sich im Juli eine ähnliche Entwicklung wie in Hamburg. So stieg die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland um 39.000 auf 3.192.000. Das waren aber 271.000 Erwerbslose weniger als vor einem Jahr, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg mitteilte. Die Arbeitslosenquote nahm im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Punkte auf 7,6 Prozent zu. Vor einem Jahr hatte sie bei 8,2 Prozent gelegen.

BA-Vorstandschef Frank-Jürgen Weise betonte, die deutsche Wirtschaft sei trotz Sommerpause weiter auf Erholungskurs. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt habe sich weiter verbessert, auch die Kurzarbeit verliere weiter an Bedeutung. So ist die Erwerbslosigkeit saisonbereinigt um 20.000 auf 3,211 Millionen gesunken. Im Westen nahm die um jahreszeitliche Einflüsse bereinigte Erwerbslosenzahl um 14.000 ab, im Osten um 6000.