Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) warnte beim Hamburger Überseetag vor einem drastischen Arbeitskräftemangel.

Hamburg. Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat vor einem drastischen Arbeitskräftemangel in Deutschland gewarnt. In den kommenden 15 Jahren werde es rund 5 Millionen Erwerbstätige weniger geben, sollte man weitermachen wie bisher, sagte die Ministerin am Montag auf dem Festakt zum 62. Überseetag im Hamburger Rathaus. „Uns geht nicht die Arbeit aus, uns gehen im Moment die Arbeitskräfte aus.“ Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, müssten die Älteren wieder aktiviert, Jugendliche unabhängig von ihrer Herkunft besser ausgebildet, Frauen mehr gefördert und zudem mehr Zuwanderer von Deutschland überzeugt werden.

Von der Leyen sagte, wenn Deutschland es schaffte, die Erwerbstätigenquote der Älteren wie in Schweden auf 70 Prozent zu erhöhen, könnten die Unternehmen über zusätzlich 1,2 Millionen Fachkräfte verfügen. Zu möglichen Bedenken von Firmenchefs betonte sie, die Jungen könnten zwar schneller rennen, „aber die Älteren kennen die Abkürzung“.

Bei den Jugendlichen stehe vor allem der Staat in der Verantwortung. Immer noch verließen sieben Prozent der Jugendlichen ohne Abschluss die Schule, immer noch brächen zehn Prozent ihre Lehre ab. „Wenn es gelänge, allein diese Zahl zu halbieren, wären das 600 000 Fachkräfte in den nächste 15 Jahren mehr.“ (dpa)