Die Handelskammer hat ihre Pläne für die kommenden zehn Jahre präsentiert, um die Hansestadt für Touristen attraktiver zu machen.
Hamburg. Die Handelskammer Hamburg hat ihr neues Standpunktpapier „Die Welt zu Gast in Hamburg – eine Zehn-Jahres-Strategie für den Hamburg-Tourismus“ vorgestellt. Zentraler Inhalt ist die Forderung nach verstärkten Bemühungen um ausländische Besucher. Damit die Stadt ihre ehrgeizigen Ziele erreichen kann, müsse sie vermehrt überdurchschnittlich viele europäische und interkontinentale Touristen gewinnen. Das sagte Präses Fritz Horst Melsheimer, der die Stagnation von 20 Prozent an internationalen Gästen kritisiert.
+++ Braucht Hamburg einen Vorzeigeplatz? +++
Die Handelskammer schlägt der Stadt vor, Kooperationen mit anderen attraktiven Zielen in Nordeuropa aufzubauen, da Hamburg für Übersee-Touristen nur eine Station auf einer Europareise sei. Ein weiteres Schlüsselprojekt sei die internationale Inszenierung als Luxus- und die Profilierung als Shopping-Destination und internationale Musikstadt. Der Hafengeburtstag müsse das zentrale Fest der Stadt sein, der Hafen zudem durch den Bau einer Seilbahn besser erschlossen werden.
Weiterhin schlägt die Handelskammer vor, in Zukunft den asiatischen Markt durch entsprechende Angebote intensiver zu pflegen. Im Jahr 2020 würden mehr als 100 Millionen Chinesen ins Ausland reisen. Handelskammer-Hauptgeschäftsführer Prof. Hans-Jörg Schmidt-Trenz prognostiziert 2020 ein Übernachtungsvolumen in Hamburg von gut 18 Millionen. Die Fertigstellung der Elbphilharmonie sei in diesem Zusammenhang ein wichtiges Zugpferd. „Nimmt man an, dass München bis zum Jahr 2020 mit dem durchschnittlichen Wachstum der vergangenen zehn Jahre weiterwächst, würde Hamburg München in Bezug auf die Anzahl der Übernachtungen bereits im Jahr 2015 überholen und Deutschlands Nummer zwei in Städtereisen werden“, so Schmidt-Trenz.
Das Wachstum der Stadt im Tourismus sei derzeit noch national verursacht, da der Flughafen nicht zu den großen internationalen Drehkreuzen gehöre und Hamburg als Messestandort international nur noch eine untergeordnete Bedeutung habe.
Die Handelskammer zieht insgesamt eine positive Bilanz der Tourismusentwicklung in der vergangenen Dekade. Bei der Zahl der Übernachtungen werde Hamburg in Schlagdistanz zu Städten wie Amsterdam oder Wien vorrücken. Der Tourismus trage fast 3,3 Milliarden Euro zum Hamburger Volkseinkommen bei - ein Anteil von rund sechs Prozent.