Hamburg ist eine "Musical-Hauptstadt", nur in New York und London laufen mehr Produktionen. Disneys "König der Löwen" gilt als erfolgreichstes Kulturereignis der Stadt, hat in den vergangenen zehn Jahren rund acht Millionen Besucher in das Theater im Hafen gelockt.
Längst sind Musicals für Hamburg zu einem unverzichtbaren Wirtschaftsfaktor geworden: Allein im vergangenen Jahr gaben die Musical-Fans, die aus der ganzen Republik anreisten, in der Stadt insgesamt eine halbe Milliarde Euro aus. Für fast jeden zweiten Hamburg-Touristen ist der Besuch eines Musicals der Grund für die Reise an die Elbe.
Mit "Rocky" kommt nun ein neues Musical nach Hamburg - und im Hafen investiert die Stage Entertainment 65 Millionen Euro in eine neue Spielstätte mit 1847 Plätzen. Drei Theater werden schon jetzt bespielt, die Neue Flora, das Theater im Hafen und das Operettenhaus auf dem Kiez. Der Boom scheint ungebrochen. Doch wie viel Musical verträgt die Stadt? Darüber diskutiert Abendblatt-Redakteurin Vanessa Seifert in der "Hamburger Presserunde" unter anderen mit Stephan Jaeckel von Stage Entertainment.
Musicals sorgen für "ein gutes Gefühl", sagt Verena Herb (Deutschlandradio). "Doch wie nachhaltig ist dieser Eindruck?" Hörfunk-Kollege Dirk Schneider meint, dass die Staatstheater mehr "für sich trommeln müssen". Und Joachim Mischke, Kultur-Chefreporter beim Abendblatt, schlägt vor: "Warum nicht die Geschichte des Gängeviertels auf die Bühne bringen?"
Hamburger Presserunde, Sonntag 21.45 Uhr auf Hamburg 1