In Hamburg fehlen derzeit rund 35.000 Wohnungen. Es stehen aber nach wie vor rund 1,4 Millionen Quadratmeter Büroraum ungenutzt leer.

Hamburg. Angesichts der Wohnungsknappheit in Hamburg steigender Mieten erwarten die Veranstalter der Demonstration „Mietenwahnsinn stoppen“ an diesem Sonnabend mehrere tausend Teilnehmer. Ein Sprecher sagte am Freitag, inzwischen unterstützten oder beteiligten sich 85 Initiativen und Organisationen an dem Protestzug. Die Demonstration beginne um 13 Uhr am Millerntorplatz im Stadtteil St. Pauli und ende auf dem Alma-Wartenberg-Platz in Hamburg-Ottensen. Schätzungen zufolge fehlen in Hamburg derzeit rund 35 000 Wohnungen. Auf der anderen Seite stehen nach Angaben der Veranstalter nach wie vor rund 1,4 Millionen Quadratmeter Büroraum ungenutzt leer.

Die CDU forderte die Teilnehmer an der Demonstration unterdessen auf, sich von Gewalt zu distanzieren. Am Donnerstag war bei der „Hamburger Morgenpost“ ein Bekennerschreiben eingegangen, in dem sich eine mutmaßlich linksextreme Gruppe zu Farbanschlägen unter anderem auf die Autos von Stadtentwicklungssenatorin Jutta Blankau (SPD) und des Vorsitzenden des Hamburger Grundeigentümer-Verbandes bekannten. Sie seien die „Verantwortlichen von Gentrifizierung und Mietenterror“, hieß es in dem Schreiben.

Die Veranstalter der Demonstration „Mietenwahnsinn stoppen - Wohnraum vergesellschaften!“ wollen sich mit ihren Protesten unter anderem für eine Mietobergrenze einsetzen. Außerdem dürfe die städtische Wohnungsgesellschaft SAGA/GWG den anstehenden neuen Mietenspiegel nicht für Mieterhöhungen missbrauchen. Mit der Idee der Vergesellschaftung von Wohnraum möchte sich das Bündnis nach eigenen Angaben zudem für eine Alternative jenseits der Eigentums- und Profitlogik privater Immobilienunternehmen als auch von staatlicher Bevormundung stark machen.

Im vergangenen Jahr wurden in der Hansestadt nach Angaben des statistischen Landesamts 3520 neue Wohnungen gebaut – 1,9 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Auch bei den Baugenehmigungen verzeichnete das Amt einen Rückgang um 1,4 Prozent auf 4129 neue Wohnungen. Auf der anderen Seite steigen nach Angaben der HypoVereinsbank die Mieten in kaum einer deutschen Stadt so sehr wie in Hamburg. Unter zehn Euro Kaltmiete pro Quadratmeter sei kaum noch Wohnraum zu finden. Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) hatte deshalb bereits im Wahlkampf versprochen, jährlich bis zu 6000 Wohnungen bauen zu lassen. (dpa)