SPD

Anne Krischok, Vorsitzende des Umweltausschusses: "Beim Thema Lärmund Schadstoffbelastung wird die SPD-Fraktion mit mehreren Initiativen die Belastung unserer Bürger durch Lärm und Schadstoffe reduzieren. Beim Landstrom gehen wir jetzt mit einem Bürgerschaftsantrag in die Offensive. Angesichts der wachsenden Zahl von Kreuzfahrtschiffen im Hamburger Hafen besteht mehr denn je Handlungsbedarf, um die Emissionen zum Schutz der Menschen, die in Hafennähe wohnen, zu reduzieren und damit die Luftqualität in ganz Hamburg zu verbessern. Hamburg soll ferner Modellregion für Elektromobilität werden - mit messbaren Ergebnissen für Mobilität und Klimaschutz in unserer Stadt. Unsere Lärmaktionsplanung ist in Arbeit: Gemeinsam mit den Bürgern werden damit konkrete Schritte erarbeitet, die zur Lärmminderung an besonders belasteten Ecken unserer Stadt beitragen. Flankiert werden diese Pläne von unseren Maßnahmen zum Klimaschutz - auch das wird helfen, die Schadstoffbelastung in Hamburg zu senken."

CDU

Birgit Stöve, umweltpolitische Sprecherin: "Die CDU setzt auf ein Bündel von Maßnahmen, um die Stickstoffbelastung zu senken. Wichtig ist der Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs. Dazu gehört auch der Bau der Stadtbahn. Sie ist das richtige Verkehrsmittel und nicht nur ökologisch sinnvoll. Die Landstromversorgung der Schiffe im Hafen muss unbedingt weiterentwickelt werden. Außerdem müssen die Güter aus dem Hafen auf der Schiene abtransportiert werden. Ein weiterer Aspekt ist das Thema Verkehrsmanagement mithilfe von intelligenten Anzeigetafeln. Ein Testbetrieb läuft derzeit im Hafen. Die Technik muss grundsätzlich auf die ganze Stadt ausgeweitet werden. Es braucht eine solche Verkehrslenkung auch für den privaten Verkehr. Dem Radverkehr kommt immer größere Bedeutung zu. Wir treten für den Ausbau und die Sanierung der Radwege ein, für eine Ausweitung des Fahrradleihsystems sowie für mehr Abstellplätze. Auch die Straßensanierung trägt zum reibungslosen Verkehr und damit zu weniger Abgasen bei."

Bündnis 90/Die Grünen

Till Steffen, verkehrspolitischer Sprecher: "Im Straßenverkehr gibt es aus grüner Sicht mehrere Maßnahmen, die die Luftqualität verbessern und gleichzeitig andere Verkehrsprobleme wie Lärm und Stau verringern. Dazu muss Hamburg den Pkw-Anteil auf seinen Straßen deutlich verringern und Anreize setzen, die den Umstieg vom Auto aufs Fahrrad und den öffentlichen Nahverkehr vorantreiben. Ein wirksames Instrument, für das wir uns einsetzen, ist eine großflächige Umweltzone. Auch eine Citymaut wäre eine Möglichkeit, die Hamburg zumindest erwägen sollte. Eine weitere Maßnahme, den Autoverkehr in stark verdichteten Gebieten zu reduzieren, wäre eine flächendeckende Parkraumbewirtschaftung. Außerdem steht die GAL-Fraktion für die Einführung der Stadtbahn. Der Anteil des Pkw-Verkehrs muss sich zugunsten von Fußgängern, Radfahrern und des ÖPNV verändern. Dazu braucht es eine konsequente Umsetzung der Radverkehrsstrategie. Außerdem setzen wir uns für eine Versorgung von Schiffen im Hafen mit Landstrom ein."

FDP

Thomas Sönke Kluth, Fraktionsvorsitzender: "Schon im Wahlprogramm forderte die FDP, zur Verbesserung von Stadtklima und Luftqualität sind Bestrebungen zum Regenwassermanagement sowie Maßnahmen zur Dachbegrünung und Entsiegelung von Flächen zu verstärken. Bei der Belastung durch Stickstoffdioxid rächt sich, dass die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt jahrelang nur Umweltmarketing betrieben hat, anstatt konkrete umweltpolitische Maßnahmen voranzutreiben. So wurde zwar viel über eine Umweltzone debattiert, zeitgleich hat Hamburg aber pro Jahr durchschnittlich 1000 Bäume im öffentlichen Raum verloren. Auch die Fahrzeugflotte der Stadt und der städtischen Unternehmen hätte energischer auf Gas oder andere umweltfreundlichere Antriebstechniken umgestellt werden können. Im Bereich der Seeschiffe ist nur dann eine nachhaltige Verbesserung bei der Schadstoffbelastung zu erreichen, wenn sich geplante Maßnahmen sinnvoll in die internationale Standardisierung der Landstromversorgung einfügen."

Die Linke

Heike Sudmann, verkehrspolitische Sprecherin: "In Hamburg führen der Individualautoverkehr und der Wirtschaftsverkehr zu einer massiven Belastung vor allem mit Lärm- und Schadstoffemissionen. Um die Belastungen zu reduzieren, müssen Verkehr vermieden bzw. deutlich verringert und umweltfreundliche Verkehrsmittel gefördert werden. Die Linke verfolgt einen integrativen Ansatz, um die unterschiedlichen Verkehrssysteme und Verkehrsmittel des ÖPNV mit dem Individualverkehr zu einem Mobilitätskonzept zu verknüpfen. Es führt kein Weg daran vorbei, ÖPNV, Rad- und Fußverkehr massiv zu fördern. Außerdem müssen im Hafen anliegende Kreuzfahrt- und Frachtschiffe von Land aus mit Strom versorgt werden. Die Linke fordert, in allen HVV-Bussen und sämtlichen städtischen Fahrzeugen Rußpartikelfilter einzusetzen. Eine solche Mobilitätskonzeption muss für alle Nutzer bezahlbar sein. Außerdem sind einige Stadtteile schlecht angebunden. und es wird immer noch viel zu wenig in das Radwegesystem investiert."