Im Deutschlandvergleich sind die Hamburger Netze aller Anbieter langsam und unzuverlässig. In Hannover laden mobile Webseiten neun Sekunden schneller.

Hamburg/München. Von neun deutschen Großstädten ist ausgerechnet in der Medien-Metropole Hamburg das mobile Internet am langsamsten und unzuverlässigsten. Das hat ein Test des Internetportals "Chip Online" ergeben. Die Hamburger müssen deutlich längere Wartezeiten beim Surfen im Web in Kauf nehmen als Einwohner anderer Großstädte und die Verbindungen brechen überdurchschnittlich oft ab, so das Ergebnis der Tester.

Unter die Lupe genommen wurden die Leistungen der Netzbetreiber Deutsche Telekom, Vodafone, Telefónica o2 und E-Plus. Die Tester loggten sich im Juli in neun Großstädten an wechselnden Standorten zwischen 2000 und 2500 Mal ins mobile Internet ein und überprüften mit einem neu entwickelten Smartphone-Messsystem die Leistung. Das Ergebnis für Hamburg: Beim Empfangen von Dateien zeigten E-Plus und o2 Schwächen, beim Senden Vodafone und beim Surfen hatten alle Netzbetreiber außer der Telekom gelegentlich Probleme. Bis Webseiten auf dem Handy angezeigt wurden, vergingen im Schnitt rund 23 Sekunden - so lange dauerte der Seitenaufbau in keiner anderen Stadt.

Auf dem ersten Platz landete im Städtevergleich Hannover. Die hannoverschen Netze waren besonders schnell und zuverlässig, der Webseitenaufbau dauerte im Schnitt nur 14 Sekunden.

„Wir haben bei den Messungen darauf geachtet, so realitätsnah wie möglich zu testen", sagt "Chip Online"-Testchef, Wolfgang Pauler. "Wir haben die Tester zu Fuß und mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Innenstädte geschickt, um da zu messen, wo die meisten Nutzer online gehen wollen.“ Allerdings dürften die Ergebnisse nur als Momentaufnahmen gelten. Die Tester waren in jeder Stadt nur einen Tag lang unterwegs, sollte es also gerade während der Messung Probleme bei einem Netzbetreiber oder bei einer Webseite gegeben haben, wirke sich dies sehr deutlich auf die Ergebnisse aus.