Die Nixe wird ihre endgültige Bade-Position erst am Dienstag erreichen. Kopf und Knie der Styropor-Dame verbringen die Nacht getrennt voneinander.
Hamburg. Eigentlich sollte die Bade-Nixe längst in der Binnenalster planschen. Am Montagabend aber schwammen nur noch ihre Knie im Wasser. Der Nixen-Kopf wurde wieder an Land geholt. Dort, auf der Baustelle neben dem Alsterpavillon, muss er alleine übernachten. Der Kopf hatte den Arbeitern beim Versuch, die Nixe im Wasser zu platzieren, immer wieder Probleme gemacht.
Seit 4 Uhr morgens versuchten Arbeiter die riesige Nixe in ihre endgültige Badeposition zu bringen. Doch die geschätzten 500 Meter von der U4-Baustelle am Jungfernstieg bis zur Lombardsbrücke hatten es offenbar in sich. Künstler, Initiator und Werbeprofi Oliver Voss sprach lange von "detailverliebter Millimeterarbeit" und wies Probleme von sich, andere Beobachter der Schwimmversuche zweifelten schon vormittags und wurden zuletzt bestätigt: Die Nixe wird ihre endgültige Bade-Position erst am Dienstag erreichen.
Markus Schreiber, Bezirkschef in Mitte und Gegner des Projektes, konnte sich am Nachmittag ein bisschen Schadenfreude nicht verkneifen: „Die Nixe scheint nicht so recht schwimmen zu wollen“. Um sich selbst ein Bild von der zwei Tonnen schweren Styropor-Dame zu machen, sei er einmal vorbei gegangen. „Das funktioniert wohl alles nicht so, wie es sollte, zumindest sah es so aus.“
Am Nachmittag sagte eine Sprecherin des Künstlers dann: „Der Kopf der Nixe kippt immer wieder auf eine Seite. Statiker sind aber vor Ort und kümmern sich um das Problem.“ Über Nacht sollte die Skulptur erst einmal nahe dem Alsterpavillon im Wasser übernachten - mit den Knien hinter dem Kopf. Doch auch daraus wurde nichts.
Schon in den vergangenen Wochen lief bei dem Projekt nicht alles rund: Der Bezirk Mitte hatte die nötige Genehmigung für die Nixe verweigert. „Das ist ein Kunstprojekt, hinter dem sich eine Werbekampagne versteckt. Warum sollten wir das unterstützen“; sagte Markus Schreiber. Schließlich genehmigte die Umweltbehörde die Bade-Nixe.
Hinter der Aktion steht auch eine englische Kosmetikmarke, die kürzlich von einer großen Parfümeriekette in Hamburg eingeführt wurde. Der Hersteller finanziert die Bade-Nixe. Zu den Kosten der Aktion wollte Künstler und Werbeprofi Oliver Voss, ehemaliger Vorstand der Werbeagentur Jung von Matt und Präsident der Miami Ad School Hamburg, bislang noch nichts sagen.
Das aus drei Elementen bestehende Styropor-Kunstwerk soll den Eindruck vermitteln, als schauten von der schönen Blondine nur Kopf und Knie aus dem Wasser. Das Kunstprojekt Bade-Nixe sollte von Montag an für zehn Tage in der Binnenalster schwimmen und daran erinnern, dass die Hansestadt und das Wasser zusammengehören.