Die Nachricht verbreitete sich über Facebook. Jugendliche konnten plötzlich soviel Geld abheben, wie sie wollten. Grund: defektes Dispo-Limit.
Hamburg. Nach den Computerproblemen der Hamburger Sparkasse kam es zu mehr Auswirkungen als bisher bekannt: Jugendliche erhielten Zugriff auf Geldautomaten, ohne dass ihr Konto die notwendige Deckung aufwies. Es handelte sich um Haspa-Jugendkonten, die nur im Plusbereich geführt werden dürfen. Es ist normalerweise nicht möglich, ins Minus zu gehen. Das bestätigte eine Haspa-Sprecherin am Dienstag. Um wieviele Fälle es sich handelte und wieviel Geld die Jugendlichen abgehoben haben, konnte sie nicht sagen. Grund für den Fehler war ein Ausfall der technischen Überziehungssperre. Tagelang hatte diese nicht gegriffen.
Ein Vater berichtete, sein Sohn hätte die Panne sofort genutzt: Er hob einen vierstelligen Betrag ab, um mit seinen Freunden eine Spritztour nach Berlin zu unternehmen. In den meisten Fällen habe es sich jedoch um kleinere Beträge gehandelt.
Unklar ist bislang, wie die unzulässigen Abhebungen, die durch einen Fehler bei der Haspa erst möglich wurden, nun wieder bereinigt werden. „Das wird in den Filialen geklärt; oft wird der Minusbetrag durch den nächsten Geldeingang von selbst wieder ausgeglichen“, sagte die Sprecherin. Einigen Eltern sei der Vorgang auch unangenehm und sie wollten von dem Computerfehler nicht profitieren. Wenn sich Eltern auf den Standpunkt stellten, sie wollten das Geld nicht ersetzen, so müsse darüber geredet werden.
Auch ist noch nicht klar, wie ein solcher Fall juristisch zu bewerten ist: Die Haspa hatte sich in dem Vertrag über die Jugendkonten verpflichtet, keine Überziehungen zuzulassen. Damit sollten gerade auch die Eltern die Sicherheit erhalten, dass sie nicht für eventuelle Torheiten ihrer minderjährigen Sprösslinge geradestehen müssen.
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Betroffene Jugendlichen verbreiteten den Vorfall per SMS und über Soziale Netzwerke wie Facebook. Bei der Haspa war es im Zusammenhang mit einer Computerumstellung vom 30. Juni bis zum 4. Juli zu diversen Fehlern und Pannen gekommen. Ein Teil der Geschäftskunden konnte das Online-Banking nicht mehr nutzen, Lastschriften für Privatkunden wurden nicht zeitgerecht ausgeführt und verschiedene weitere kleine Fehler tauchten auf. Mittlerweile laufe immer noch nicht alles völlig störungsfrei, aber doch weitgehend, sagte die Sprecherin. Die Haspa hatte zugesagt, die eventuell bei den Kunden eintretenden Kosten für die Auswirkungen der Computerprobleme zu erstatten.