Lutz Basse will neue Standorte in die Stadtentwicklung einbeziehen. Bis 2030 sollen zwischen 26.000 und 97.000 Wohnungen benötigt werden.
Hamburg. Hamburg benötigt Wohnungen. Und zwar schnellstmöglich. Zur Entspannung des kritischen Wohnungsmarkts hat der Vorstandsvorsitzende der städtischen Wohnungsbaugesellschaft SAGA/GWG, Lutz Basse, neue Strategien für innenstadtnahe Quartiere gefordert. "Es wird dringend darauf ankommen, in den nächsten Jahren weitere Standorte und Stadtteile in die Stadtentwicklungspolitik einzubinden“, sagte Basse am Montag bei der Vorlage des Geschäftsberichts. Er zählte dazu unter anderem die innenstadtnahen Gebiete Barmbek, Bramfeld, Hamm, Horn, die Veddel oder Wilhelmsburg. Nach Aussage Basses werden bis zum Jahr 2030 durch den Zuzug zwischen 26.000 bis 97.000 neue Wohnungen benötigt. Das seien pro Jahr zwischen 1300 bis 4850.
+++ Baubeginn für mehr als 1200 Wohnungen bis 2012 +++
"Wir gehen davon aus, dass wir 2011 bereits 570 Wohnungen statt der ursprünglich geplanten 450 Wohnungen in den Baubeginn bringen“, sagte Vorstand Thomas Krebs. Im kommenden Jahr sollen es 760 Wohnungen sein. Bis 2013/2014 sollten rund 1000 neue Wohnungen fertiggestellt sein und ebenso viele Bauten neu begonnen werden. Im vergangenen Jahr wurden laut Krebs lediglich zehn neue Wohnungen fertig. In diesem Jahr seien es voraussichtlich 50 und im kommenden Jahr 300. Die SAGA/GWG regiert mit der deutlich Erhöhung der Neubautätigkeit auf Forderungen des SPD-Senats, der pro Jahr 6000 neue Wohnungen bauen lassen will - rund 1000 davon sollen von der städtischen Wohnungsgesellschaft SAGA/GWG übernommen werden.
Insgesamt verfügt das Unternehmen über rund 130.000 Wohnungen und etwa 1500 Gewerbeobjekte. Zuletzt hatte die SAGA/GWG angekündigt, bis 2020 in ihre Gebäude im Stadtteil Mümmelmannsberg 130 Millionen Euro zu investieren. Damit sollen 4700 Wohnungen, Außenanlagen und ein Einkaufszentrum saniert werden.
Im vergangenen Jahr erzielte das Unternehmen nach eigenen Angaben eine Bilanzsumme von rund 3,7 Milliarden Euro. Die Umsatzerlöse lagen bei rund 880 Millionen Euro. Die Bau-Investitionsquote der SAGA/GWG mit ihren insgesamt rund 1200 Mitarbeitern liege bei rund 200 Millionen Euro.
Der durchschnittliche Mietpreis der SAGA/GWG-Wohnungen sei im vergangenen von 5,44 Euro pro Quadratmeter auf 5,59 Euro gestiegen, sagte Vorstand Willi Hoppenstedt. Die Warmmiete dagegen sei durch Modernisierungen und das Betriebskostenmanagement von 8,24 auf 8,20 Euro pro Quadratmeter gesunken. Die Fluktuation sei von 8,1 auf 7,4 Prozent gesunken. "99,7 Prozent unserer Wohnungen sind vermietet“, sagte Hoppenstedt. Und 99,6 Prozent der Mieter zahlten ihre Miete regelmäßig. Der größte Andrang bestehe bei den Ein- bis Zweizimmer-Wohnungen. (dpa)