Hamburgmuseum rüstet mit Kameras und Alarmanlagen auf
Neustadt. Seit Freitagvormittag steht der Totenkopf des Piraten Klaus Störtebeker wieder im Hamburgmuseum. Der Schädel wird dem legendären Seeräuber zugerechnet, der im Jahr 1400 auf dem Grasbrook hingerichtet wurde. Bis zum 27. März wird der Kopf nun in einer Glasvitrine im Eingangsbereich des Museums am Holstenwall ausgestellt. Danach soll das Knochenstück an seinen angestammten Platz im Mittelalter-Raum des Museums zurückkehren.
"Für uns ist die Zeit der Kopflosigkeit vorbei", sagte Museumsdirektorin Lisa Kosok am Freitag. Gemeinsam mit dem Mittelalter-Experten Ralf Wiechmann kündigte sie ein "Festwochenende" am 26. und 27. März an: "Dazu wird es freien Eintritt geben. Wir wollen mit möglichst vielen Menschen die Rückkehr von Hamburgs Reliquie feiern." Kosok und Wiechmann sprachen darüber hinaus von verschärften Sicherheitsvorkehrungen im Hamburgmuseum: 100 000 Euro habe das Haus von der Hamburger Kulturbehörde für eine technische Aufrüstung, etwa mit Kameras und Alarmanlagen, erhalten.
Mit der "Heimkehr Störtebekers" soll es für das Hamburgmuseum nun wieder aufwärts gehen: "Nach dem dramatischen Sparjahr 2010 mit einem kräftigen Besucher-Minus wollen wir jetzt an die alten erfolgreichen Zeiten anknüpfen", sagte Lisa Kosok, die neue Sonderausstellungen ankündigte. In Zukunft könne es auch Schauen zu den Themen Piraterie und Totenschädel-Kult geben. Ralf Wiechmann gab bekannt, dass am Störtebeker-Kopf bald womöglich wieder geforscht wird: "Man könnte die Nebenhöhlen ausspülen, Pollen finden und dadurch Störtebekers genaues Hinrichtungsdatum erfahren."
Am Donnerstag war bekannt geworden, dass die Polizei den angeblichen Störtebeker-Schädel über einen Mittelsmann wiedergefunden hatte. Der Totenkopf war vor mehr als einem Jahr aus dem Hamburgmuseum gestohlen worden. Bislang ist noch kein Täter gefasst.