Zweifellos ist er einer der bekanntesten Köpfe der Stadt - auch wenn die Hamburger Klaus Störtebeker zu dessen Lebzeiten am liebsten ohne denselben gesehen hätten. Im Herbst 1400, so die Legende, war es dann tatsächlich so weit: Ein Scharfrichter schlug dem berüchtigten Seeräuber den Kopf ab.
Simon von Utrecht, der Störtebeker-Jäger, war in Hamburg wie ein Held gefeiert worden, nachdem er den Piraten vor Helgoland gestellt hatte. Doch nicht er, sondern der damals gerade etwa 30-jährige, vermutlich aus Wismar stammende Raufbold Störtebeker wurde zur berühmten Figur. Viel weiß man nicht über den Piraten. Sein Beruf war wohl auch sein Hobby, und in der Freizeit, so heißt es, hat er dem Hamburger Exportbier kräftig zugesprochen. Störtebeker, "Stürz den Becher" - diesen Namen muss man sich in trinkfesten Seefahrerkreisen schließlich verdienen.
Viele Geschichten ranken sich um den Freibeuter, der seine Beute mit seiner Crew, den Likedeelern oder Gleichteilern, gerecht teilte. Ein Wesenszug, der Hamburgs Pfeffersäcke mächtig geärgert haben muss. Doch vergessen wurde er nicht - und sein erhaltener Schädel im Museum oft besucht. Bis er im vergangenen Jahr gestohlen wurde. Dort ist man nun überglücklich, den Originalschädel wieder im Hause zu haben. In Zukunft, so heißt es, wird scharf auf ihn aufgepasst: Noch einmal kopflos - das soll in der Störtebeker-Geschichte nicht wieder passieren.