Nach dem schlechten Wahlergebnis hat sich die Hamburger CDU-Fraktion neu aufgestellt. An die Spitze wurde Dietrich Wersich gewählt.

Hamburg. Die Hamburger CDU hat am Montag den Fraktionsvorstand für die kommende Legislaturperiode gewählt. An der Spitze wird Dietrich Wersich den scheidenden Fraktionschef Frank Schira beerben, die Stellvertretung übernehmen künftig Roland Heintze und Detlef Roock. Schira steht aber weiterhin als Vizepräsident der Bürgerschaft zur Verfügung. Er hatte zuletzt die Konsequenzen aus dem Wahldebakel der CDU gezogen und sein Amt als Fraktionschef niedergelegt.

Die Christdemokraten stellen nach dem schlechten Wahlergebnis nur noch 28 Abgeordnete in der Bürgerschaft, darunter vier Frauen. Doch in der neuen Führungsspitze ist einzig Birgit Stöver zu finden. Sie wurde auf der konstituierenden Sitzung am Montag gemeinsam mit Klaus-Peter Hesse in die Parlamentarische Geschäftsführung gewählt. Der geringe Frauenanteil gefällt nicht allen Abgeordneten. Darunter auch Bürgerschafts-Neuling Katharina Wolff: „Es ist wirklich schade, dass wir keine Frau in der Führungsspitze haben, da wir geeignete Kandidatinnen für den Vizeposten hätten. Ich finde nicht, dass eine parlamentarische Geschäftsführerin die Lösung ist, da sie nicht auf Augenhöhe mit der Fraktionsspitze ist“ Es hätte eine Frau als Stellvertreterin von Dietrich Wersich geben können, die Vorsitzende des Kreisverbands Altona-Elbvororte, Karin Prien stand auch zur Wahl. Sie bekam aber zu wenig Stimmen.

Bei der Wahl am Montag bekam Dietrich Wersich 25 Ja-Stimmen, 3 Parteikollegen wollten ihn nicht als neuen Fraktionschef. Vorgänger Frank Schira wurde von 19 der insgesamt 28 Abgeordneten gewählt. Etwas skurril ging es vor der Wahl zu, denn eine fehlende Türklinke sorgte für Verspätung bei der Sitzung. Die Abgeordneten kamen nicht in ihren neuen Fraktionssaal herein, weil sich die Tür nicht öffnen ließ. Als auch die Haustechnik nicht helfen konnte, zogen die Parlamentarier kurzentschlossen in die Lounge der Bürgerschaft um. Ein schlechtes Omen für die Oppositionsarbeit wollte keiner der Abgeordneten darin sehen. Warum die Türklinke fehlte, konnte nicht geklärt werden.