Die Wahllokale haben bis 18 Uhr geöffnet. Mit einer ersten Hochrechnung wird aufgrund des neuen Wahlrechts erst gegen 20 Uhr gerechnet.
Hamburg. In Hamburg haben die Wahllokale für die vorgezogene Bürgerschaftswahl geöffnet. Zum Auftakt des Superwahljahres 2011 mit insgesamt sieben Landtagswahlen sind rund 1,3 Millionen Bürger in der Hansestadt zur Stimmabgabe aufgerufen. Meinungsforscher rechnen nach dem Bruch der schwarz-grünen Koalition mit einer SPD-Mehrheit. Die Wahllokale haben bis 18.00 Uhr geöffnet. Umfragen lassen für die SPD mit ihrem Spitzenkandidaten Olaf Scholz sogar eine absolute Mehrheit möglich erscheinen, während der CDU unter Bürgermeister Christoph Ahlhaus das schlechteste Ergebnis seit Kriegsende droht. Sollte Scholz die absolute Mehrheit verpassen, will er mit den Grünen – in Hamburg GAL genannt – regieren.
Es ist bereits das fünfte Mal seit 1982, dass Hamburgs Bürger vorzeitig an die Wahlurnen gerufen werden. Diesmal ist die GAL dafür verantwortlich, die Ende November 2010 aus Deutschlands erster schwarz-grüner Koalition auf Landesebene ausgestiegen ist. Nach dem Rücktritt von Bürgermeister Ole von Beust hatte der Neustart mit Ahlhaus nicht funktioniert. Wegen des neuen Wahlrechts – Hamburgs Bürger haben für die Wahl der Bürgerschaft und der Bezirksversammlungen erstmals 20 Stimmen - wird mit einer ersten Hochrechnung erst gegen 20 Uhr gerechnet. Ein vorläufiges Endergebnis zur Sitzverteilung im Parlament des Stadtstaates wird nicht vor Mitternacht erwartet. Bei der Bürgerschaftswahl 2008 kam die CDU auf 42,6 Prozent. Die SPD erreichte 34,1, die Grünen 9,6 und die Linken 6,4 Prozent. Die FDP scheiterte wie 2004 an der Fünf-Prozent-Hürde. Gewählt werden in diesem Jahr außerdem die Parlamente in Sachsen-Anhalt (20. März), Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz (27. März), Bremen (22. Mai), Mecklenburg-Vorpommern (4. September) und Berlin (18. September). (dpa/abendblatt.de)
Die Fragen der Abendblatt-Redaktion an die Spitzenkandidaten
Es war das letzte Auseinandertreffen der beiden Kandidaten. Und eine Premiere, nicht nur für Christoph Ahlhaus und Olaf Scholz. Noch nie zuvor hatten sich ein Bürgermeister und sein Herausforderer den Fragen einer ganzen Redaktion gestellt, der des Abendblatts. Ausgetragen wurde das Finale des Wahlkampfs im holzvertäfelten Jugendstil-Hörsaal des Völkerkundemuseums. Dort, wo sonst meist die Lehren der Vergangenheit die Debatte bestimmen, ging es am Donnerstag um die Zukunft unserer Stadt. Und wie es sich für den letzten Schlagabtausch vor der Wahl gehört, ging es richtig zur Sache.
Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport und natürlich ganz viel Hamburg - entsprechend der zentralen Ressorts des Hamburger Abendblatts gab es fünf Frageblöcke. Dazu kamen Fragen aus dem Leserbeirat. Manchmal waren sich die Kontrahenten überraschend einig, in anderen Fällen wurde es richtig giftig. Aber es wurde auch gelacht. Peter-Ulrich Meyer und Vanessa Seifert aus dem Hamburg-Ressort moderierten das 90-minütige Gipfeltreffen. Die Dokumentation besorgten Andreas Dey, Philip Volkmann-Schluck und Peter-Ulrich Meyer. Roland Magunia und Bertold Fabricius machten die Fotos.
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