Die Hamburger Polizei schließt eine Öffentlichkeitsfahndung im Fall Marie nicht aus. Ein Richter muss dies jedoch noch entscheiden.

Hamburg. Die Polizei schließt im Fall des in einem Koffer abgelegten Findelbabys von Hamburg eine Öffentlichkeitsfahndung mit Bildern aus Überwachungskameras nicht aus. Jedoch müsse ein Richter die endgültige Entscheidung dazu fällen, sagte eine Sprecherin der Polizei am Sonntag. Bei der Auswertung der Videoaufzeichnungen vom nahe des Fundorts gelegenen Bahnhof hatten Ermittler des Landeskriminalamtes einen Mann entdeckt, der den Koffer möglicherweise abgelegt haben könnte.

Den Bahnhof Dammtor verließ der Mann den Angaben zufolge um 15.01 Uhr und nutzte den Ausgang in Richtung Messehallen. Er hat kurze, schwarze Haare und war mit einer schwarzer Hose und einem schwarzem Kurzmantel bekleidet. Der Mann trug einen schwarzen Koffer der Marke Omica bei sich. Am Dienstagabend war in einem solchen Gepäckstück das Findelbaby Marie von einem Pförtner nahe dem Congress Center Hamburg (CCH) im Stadtteil St. Pauli entdeckt worden.

Nach Auskunft der Ärzte des Altonaer Kinderkrankenhauses ist das Neugeborene wohlauf. Das Mädchen ist mit 2.200 Gramm und 45 Zentimetern Körpergröße lediglich ein wenig untergewichtig und muss deshalb noch ein paar Tage im Krankenhaus überwacht werden. Das zuständige Jugendamt will in den nächsten Tagen eine Vormundschaft für das Kind einrichten lassen. (dapd/abendblatt.de)