Elektroautos sind ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Bürgermeister Ahlhaus nahm in Hamburg die ersten Fahrzeuge des Typ Smart entgegen.

Hamburg. Hamburg startet einen großangelegten Modellversuch mit Elektroautos. Zunächst werden 50 „Smart fortwo electric drive“ eingesetzt, davon sieben als städtische Dienstwagen. „Wir machen den ersten Schritt auf dem Weg, der uns zu umweltfreundlicherem Verkehr in Hamburg führt“, sagte Bürgermeister Christoph Ahlhaus (CDU) am Dienstag bei der Übergabe der ersten Fahrzeuge. Der Modellversuch sei „ein wichtiges Signal für Innovation und Umweltschutz“ in der Europäischen Umwelthauptstadt 2011. An mehreren öffentlichen Plätzen werden Ladestationen eingerichtet, an denen die Lithium-Ionen-Batterien der Autos mit regenerativem Strom aufgeladen werden können. Die Autos haben eine Reichweite von rund 135 Kilometern.

Das gesamte Modellprojekt kostet18 Millionen Euro, von denen der Bund die Hälfte trägt. Der Anteil der Stadt liegt bei etwa 280 000 Euro. Nach Überzeugung von Umweltsenatorin Anja Hajduk (GAL) muss der Verkehr der Zukunft vom Öl wegkommen. „Damit wird der Verkehr klimafreundlicher, stadtverträglicher und zukunftsfähig.“ Daimler-Vorstand Herbert Kohler stimmte ihr zu: „Wir sind überzeugt, dass Elektroautos einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Mobilität leisten können.“ Die Autos seien ausgereift und alltagstauglich, die Serienfertigung werde jetzt nach und nach ausgeweitet. Die Preise für Privatkunden stünden aber noch nicht fest.

Zu den Nutzern während des Modellversuchs gehören auch die städtischen Tochtergesellschaften Hochbahn und Hamburg Energie sowie die Handelskammer. Nach Kohlers Angaben beträgt die monatliche Leasingrate 700 Euro (Kohler: „Rundum-Sorglos-Paket“). Die zusätzlichen Stromkosten liegen nach Angaben der Initiatoren bei rund 4 Euro je 100 Kilometer (20 Kilowattstunden a 20 Cent). Umgerechnet auf einen herkömmlichen Antrieb (5-Liter-Auto) entspräche das einem Benzin- oder Dieselpreis von 80 Cent je Liter. Nach und nach sollen ab 2011 größere Fahrzeuge die Hamburger Elektroflotte ergänzen. Kunden können ihre Wagen entweder an normalen Steckdosen aufladen oder eine von geplanten 50 öffentlichen Ladesäulen in der Stadt nutzen. Die Stromzufuhr wird dabei über eine persönliche Identifikationskarte abgerechnet.

Auch die Deutsche Bahn wird mehrere der Autos in ihrem Carsharing einsetzen. „Die Integration von Elektrofahrzeugen, sogenannten e-Flinkstern, ist ein wichtiger Schritt, um Hamburgs Verkehr weiter zu modernisieren“, sagte der zuständige DB-Bereichsleiter Prof. Andreas Knie. Hamburg sei die ideale Stadt für das Projekt. Nach Angaben von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) soll die Technik der Elektroautos deutschlandweit in mehr als 200 Projekten auf Herz und Nieren geprüft werden. „Wenn wir bis 2020 mindestens eine Million Elektroautos auf deutsche Straßen bringen wollen, brauchen wir marktfähige Produkte, die sich auch unter Alltagsbedingungen bewähren.“ Deutschland solle Leitmarkt für Elektromobilität werden. „Damit sichern wir nicht nur Mobilität, sondern auch die Arbeitsplätze der Zukunft“, sagte Ramsauer.