Die Stadt Hamburg hat das Winternotprogramm für Obdachlose aufgestockt. Die Nachfrage nach Schlafplätzen ist in diesem Winter sehr groß.
Hamburg. Über Schneefall freuen sich in der Regel die meisten Menschen, besonders, wenn das so selten geschieht wie in Hamburg. Doch ist die geteilte Freude an eine akzeptable Wohnsituation gekoppelt: Wer dieser Tage kein Dach über dem Kopf hat, ist bei Temperaturen zwischen fünf und zehn Grad unter Null in Gefahr. Die Nachfrage nach Schlafplätzen ist deshalb in diesem Winter sehr groß.
„Niemand muss draußen übernachten“, sagt die Sprecherin der Sozialbehörde, Julia Seifert. Auf Grund des großen Andrangs wurde das Winternotprogramm bereits aufgestockt. So wurde die Zahl der Schlafplätze in der Wohnunterkunft Sportallee um fünf auf 105 erhöht. Eine weitere Aufstockung sei machbar, so Seifert. Zu mehr als 90 Prozent ausgelastet seien auch das "Pik As" und die Wohncontainer.
In der Hansestadt stehen im Rahmen des Winternotprogramms wieder rund 200 zusätzliche Übernachtungsmöglichkeiten für obdachlose Menschen zur Verfügung. Bei Bedarf wird die Zahl der Plätze erhöht. Die Vermittlung der Schlafplätze erfolgt über Tagestreffs und die Bahnhofsmission am Hamburger Hauptbahnhof. Ein von der Sozialbehörde finanzierter Pendelbus des Caritasverbandes bringt die Wohnungslosen abends von der City zur Wohnunterkunft Sportallee nahe beim Flughafen.
Etwas mehr als 1000 Menschen leben nach einer Untersuchung der Sozialbehörde in Hamburg überwiegend oder ausschließlich auf der Straße. Für diese Menschen gibt es Unterstützungsangebote wie Tagesaufenthaltsstätten, Bahnhofsmissionen und Essenausgabestellen. Außerdem bieten eine Krankenstube mit 14 Betten und die „Mobile Hilfe“ medizinische und pflegerische Unterstützung. Ganzjährig zur Verfügung stehende Plätze in Wohnunterkünften werden von rund 2 500 wohnungslosen Menschen genutzt, betonte die Behörde.