Der neue Repower-Chef Andreas Nauen will den Strom aus Windenenergie günstiger machen. Der Manager nennt konkrete Pläne.
Hamburg/Frankfurt. Zwei Monate ist Repower-Chef Andreas Nauen im neuen Job, aber seine Vision ist bereits klar: Windenergie soll günstiger werden. „An guten Standorten erzielen wir schon den Durchschnittspreis der Leipziger Strombörse“, sagte der frühere Siemens-Manager der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ).
In Deutschland sei die Windenergie aber zunächst weiter auf Subventionen angewiesen. Nauen, der den Chefposten bei dem Hamburger Hersteller von Windkraftanlagen zum Juli übernahm, wollte sich nicht darauf festlegen, wann der Windstrom das Preisniveau traditioneller Kraftwerke erreichen kann.
Die Laufzeitverlängerung bei Atomkraftwerken sieht der Manager gelassen. „Das Wesentliche für uns ist, dass es bei allen diesen Diskussionen darum geht, den Anteil erneuerbarer Energien langfristig hochzufahren“, sagte Nauen und ergänzte: „Solange die Grundrichtung stimmt, bin ich nicht in großer Sorge.“
Der indische Großaktionär Suzlon erwarte von ihm, dass er aus der mittelständischen Repower einen internationalen Konzern mache, sagte Nauen. Laut Presseberichten will der verschuldete Suzlon-Konzern ein Anteilspaket von rund 25 Prozent an Repower abgeben und so seine Beteiligung von rund 90 Prozent an dem Hamburger Unternehmen senken.
Nauen rechnet damit, dass bei den großen europäischen Offshore- Windparks künftig neben den großen Energiekonzernen weitere Firmen in die Finanzierung einsteigen. Als Beispiele nannte er Industriekonzerne, Finanzinvestoren und Pensionsfonds.
Durch die Krise sei der gesamte Finanzierungsprozess für die notwendigen Milliardeninvestitionen schwieriger und langwieriger geworden, räumte der Manager ein. Nauen kündigte an, in einigen Jahren werde das Unternehmen ein Drittel des Umsatzes mit Offshore-Anlagen bestreiten; der Rest komme aus den Anlagen an Land.