Sozialsenator denkt nach Gewalttaten über eine politische Kehrtwende nach. Intensivtäter müssten aus ihrem Milieu herausgeholt werden.
Hamburg. Angesichts der Reihe schwerer Gewalttaten durch polizeibekannte junge Männer bringt Sozialsenator Dietrich Wersich (CDU) die einst gescholtene ,,Erlebnis-Pädagogik" wieder ins Gespräch: "Wenn wir diese Intensivtäter erreichen wollen, müssen wir sie zunächst aus ihrem Milieu herausholen. Daher müssen wir über Intensiv-Pädagogik außerhalb Hamburgs nachdenken", sagte Senator Wersich gestern. Das gelte auch für die verstärkte Unterbringung jugendlicher Intensivtäter in geschlossenen Heimen außerhalb der Hansestadt. Stand Ende Mai wurden sechs Jugendliche außerhalb Hamburgs, aber alle innerhalb Deutschlands betreut.
Sollte Wersichs Vorstoß umgesetzt werden, wäre das eine Kehrtwende: Vor dem Regierungswechsel 2001 hatte die CDU diese Art der "Kuschel-Pädagogik" hart kritisiert. Vor allem die Unterbringung von "Crash-Kid" Dennis im Jugendheim Kuttula in Finnland sorgte seinerzeit für heftige Debatten in der Hamburger Politik.
In der Sonderkommission "Gewalt in der Öffentlichkeit" will sich Wersich auch dafür einsetzen, gewalttätigen Hartz-IV-Empfängern gegebenenfalls die Leistung zu kürzen. ,,Empfänger staatlicher Leistungen haben eine gewisse Mitwirkungspflicht", sagte der Sozialsenator. ,,Wenn sie Auflagen wie einem Anti-Aggressionstraining nicht nachkommen,