Die Anklage gegen Bülent Ciftlik kommt für die Hamburger SPD zur Unzeit. Nachdem Parteichef Olaf Scholz gerade den Stimmzettelklau aufgearbeitet und die Elbgenossen mittels Muras-Bericht und Machtwort zur Räson gerufen hatte, muss die Partei sich nun erneut einer brisanten Personalie widmen. Zwar gilt für den früheren Sprecher der Partei nach wie vor die Unschuldsvermutung. Aber allein die Anklage bringt die Causa Ciftlik auf die Tagesordnung. Denn der Shootingstar hatte diverse Ämter, Mandate und Talente - und es stellt sich die Frage, wer seine Rollen ausfüllen könnte.
Hinzu kommt der immer noch ungeklärte Fall des gefälschten LKA-Vermerks, wonach Mathias Petersen und Thomas Böwer Ciftlik angeschwärzt haben sollen. Dass jemand skrupellos versucht, den von Stimmzetteldieben abservierten Ex-Parteichef und den umtriebigsten Bürgerschaftsabgeordneten mit in die Sache hineinzuziehen, macht diese Personalie zum Kriminalfall.