Mit Durchsetzungskraft, Wissen und der Hilfe von Männern klappt es mit der Karriere. Aber der Kinderwunsch muss hinten anstehen.
Hamburg. Familienministerin Kristina Schröder (CDU) und Hamburgs Justizsenator Till Steffen (GAL) sorgen mit ihrer Forderung nach einer Frauenquote für Toppositionen in Unternehmen für hitzige Diskussionen in der Hansestadt. Gestern debattierten die Justizminister von Bund und Ländern in Hamburg über eine gesetzlich abgesicherte Frauenquote in Führungspositionen. Derzeit ist nur jede fünfte Position in der ersten und zweiten Führungsebene in Deutschland mit Frauen besetzt. In den Vorständen der größten 200 deutschen Unternehmen sind nur 2,5 Prozent der Manager Frauen. Wenig, aber doch mehr als doppelt so viel wie 2006.
Die Meinungen über eine Quote sind geteilt. Die Hamburger Handelskammer ist ebenso skeptisch wie die Finanzchefin von Philips Deutschland, Anja Krusel - wenn auch aus anderen Gründen. Bei Ingenieuren oder Naturwissenschaftlern sei eine Quote schwierig zu erfüllen, sagt Handelskammer-Geschäftsführerin Corinna Nienstedt. "Frauen wollen nicht aufgrund einer Quote oben sein", meint Anja Krusel.
Dagegen halten Ulrike Riedel, Arbeitsdirektorin der Hamburger Hochbahn , und Renate Hold, Aufsichtsrätin bei der Kupferhütte Aurubis , ein Gesetz für nachdenkenswert. Das Abendblatt hat mit den drei Frauen über ihren Berufsweg gesprochen.