Im Rahmen der Ermittlungen gegen die Vereinigung “Islamische Bewegung Usbekistans“ wurden in Hamburg fünf Wohnungen durchsucht.
Hamburg/Karlsruhe. Wegen des Verdachts auf Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung hat die Bundesanwaltschaft mehrere Wohnungen in Hamburg, Hannover und Frankfurt/Main durchsuchen lassen. Dies sagte ein Sprecher der Anklagebehörde am Mittwoch in Karlsruhe und bestätigte damit Berichte des Norddeutschen Rundfunks. Es gehe in dem Ermittlungsverfahren um mutmaßliche Mitglieder der ausländischen terroristischen Vereinigung „Islamische Bewegung Usbekistans“ (IBU). Am Dienstag wurden fünf Wohnungen in Hamburg - darunter die Wohnräume dreier Beschuldigter -, eine Wohnung im Großraum Hannover sowie ein Lokal in Frankfurt am Main durchsucht.
Die Männer stehen im Verdacht, an Geldtransaktionen an Kämpfer der im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet operierenden IBU mitgewirkt zu haben. Einer der Verdächtigen soll zudem im vergangenen Jahr in einem Lager der terroristischen Vereinigung eine Ausbildung im Umgang mit Waffen und Sprengstoff durchlaufen haben. Mit den weiteren polizeilichen Ermittlungen wurde das Landeskriminalamt Hamburg beauftragt.
Die Behörden ermitteln außerdem gegen einen nach Geheimdienstangaben aus Hamburg stammenden Extremisten. Er wurde am Montag im Nordwesten Pakistans festgenommen. Bei seiner Vernehmung in der Stadt Peshawar habe der Mann seinen Namen mit Rami M. angegeben, sagte ein Mitarbeiter des pakistanischen Geheimdienstes, der anonym bleiben wollte. Er sei etwa 25 Jahre alt und im Frühjahr 2009 über den Iran in die pakistanischen Stammesgebiete gereist.
Rami M. durchlief demnach in Nord-Waziristan ein militärisches Training in einem Lager des Terrornetzes Al-Kaida. Anschließend habe er an Angriffen gegen internationale Truppen in Afghanistan teilgenommen. Während der Vernehmung habe der Deutsche auch erklärt, dass sich in den Stammesgebieten zahlreiche islamische Extremisten aus Europa aufhielten, sagte der Geheimdienstmitarbeiter.
Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin sagte, die Identität des Mannes werde geprüft. Die deutsche Botschaft in Pakistan arbeite an der Klärung des Sachverhaltes.