Im Internet ist ein neues Terrorvideo aufgetaucht. Urheber ist die Islamische Bewegung Usbekistans (IBU), die auf dem Band mit Selbstmordanschlägen in Deutschland droht. Die Bundesanwaltschaft nahm Ermittlungen auf.
Karlsruhe/Berlin. Die Bundesanwaltschaft ermittelt wegen eines weiteren Terror-Videos, das der Islamischen Bewegung Usbekistans (IBU) zugeschrieben wird. Es sei Ende Februar aufgetaucht, teilte die Behörde in Karlsruhe mit. Nach Angaben der "Bild-Zeitung rufen darin zwei deutsch-marokkanische Brüder aus Bonn zu Selbstmord-Anschlägen gegen Deutschland auf. Sie würden dem Terrornetzwerk al-Qaida zugerechnet.
Die Bundesanwaltschaft arbeitet nach eigenen Angaben noch an der Identifizierung der Männer. Sie ermittelt außerdem weiter zu einem anderen Droh-Video vom Januar, das der gleichen Organisation zugeschrieben wird.
Die in dem Februar-Video in Tarnanzügen auftretenden Männer bezeichneten sich als "Abu Adam aus Deutschland" und "Abu Ibraheem aus Deutschland", berichtet die Bild-Zeitung. Ein "Abu Adam" war nach einem früheren Bericht des "Spiegels" bereits in dem Januar-Video aufgetreten. Laut der Zeitung handelt es sich bei den beiden Akteuren des neueren Videos um die Brüder Mounir (27) und Yassim (24) aus Bonn. Der Ältere sei Mitarbeiter im Statistischen Bundesamt gewesen, bevor er sich nach Pakistan abgesetzt habe.
Das Video sei kürzlich im Grenzgebiet zwischen Afghanistan und Pakistan entstanden, hieß es unter Berufung auf das Bundeskriminalamt (BKA) weiter. Es sei unterlegt mit Bildern von Selbstmordattentaten, unter anderem vom Anschlag vor der deutschen Botschaft in Kabul, mit Sprechgesängen sowie eingeblendeten Koran-Suren.
Die Bundesanwaltschaft ermittelt wegen der Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung. Sie geht davon aus, dass beide Videos von der "Islamischen Bewegung Usbekistans" (IBU), einer der ältesten islamistischen Gruppierungen der Region, stammen.
In dem Video vom Januar werben Islamisten um Nachwuchs aus Deutschland für den Dschihad (Heiliger Krieg). Neben dem fast akzentfrei Deutsch sprechenden "Abu Adam" treten drei weitere wohl aus Deutschland stammende Männer auf, berichtete damals der "Spiegel".