Hauptdarsteller Drew Sarich und Wietske van Tongeren präsentierten erste Songs. Auf Abendblatt.de können Sie in das neue Musical hineinhören.
Hamburg. Der erste Musical-Rocky und seine Adrian haben ihre Feuertaufe bestanden: Drew Sarich (36) und Wietske van Tongeren (31) präsentierten am Mittwochabend erstmals Songs aus dem Musical „Rocky“, das am 18. November seine Premiere in Hamburg feiern soll.
„Jetzt sind wir schon mal erleichtert“, meinte van Tongeren nach ihrem kurzen Auftritt. „Jetzt habt ihr uns gesehen, habt uns gehört, jetzt kann man entspannen.“ Rockys Kommentar dazu: „Whiskey“. Das von Hollywood-Star und Rocky-Original Sylvester Stallone sowie den Klitschko-Brüdern mitproduzierte Musical löst im Hamburger Operettenhaus das Stück „Sister Act“ ab.
Stimmgewaltig und sympathisch zeigten sich die beiden Hauptdarsteller auf der Pressekonferenz. Optisch erinnerte vor allem Sarich, der in den USA aufwuchs, in schwarzer Lederjacke und mit Hut an das von Sylvester Stallone verkörperte Leinwand-Original.
Bei seiner blonden Bühnen-Partnerin van Tongeren benötigte man noch etwas Fantasie, um sich sie als schüchterne Adrian vorzustellen. Dafür war im Hintergrund auf Bildern schon einmal zu sehen, wie die Zuschauer Hamburgs künftiges Musical-Traumpaar erleben sollen.
Nach dem gemeinsamen Duett gab’s dann auch ein Küsschen von Sarich für seine Kollegin aus den Niederlanden. Beide traten bereits in verschiedenen Produktionen auf und standen auch schon zusammen auf der Bühne: in „Rudolf – Affaire Mayerling“ 2009 in Wien.
Unter mehr als 1000 Bewerbern hatten die Macher der Show ihr Ensemble ausgesucht. Die beiden Hauptdarsteller sollten vor allem in einem Punkt überzeugen, wie die Musical-Macher berichteten: Sie müssen singen und schauspielern können, vor allem aber herausragen. „Die gehen durch die Tür und man hat das Gefühl: Yo, Adrian! Yo, Rocky!“, sagte Michael Hildebrandt von Stage Entertainment. Stallone persönlich, der in sechs Filmen den Rocky mimte, soll für Sarich sein Okay gegeben haben.
Was das Leben eines Boxers bedeutet, der immer auf seinen großen Moment warte, sei ihm erst vor kurzem richtig klar geworden, sagte Sarich. „Als ich die Chance hatte, mit Wladimir Klitschko in den Ring zu steigen und von dem Champ ein paar Schläge zu bekommen. Ich habe ein paar Stunden mit ihm verbracht und ein paar kleine Weisheiten von ihm abbekommen. Da steht man da und denkt: Es gibt Millionen Boxer auf der Welt, die auf die eine Chance warten und sie nie bekommen.“
Für ihn, „als Leihboxer“, der in den nächsten Monaten noch einige Kilos zulegen will, sei die Rolle eine große Herausforderung, erklärte der 36-Jährige. „Es gab einen Rocky“, sagte er. „Wenn ich es auch für fünf Sekunden hinkriege, dass jemand sagt, ah ja, das hat der Stallone gemacht, dann habe ich gewonnen.“ (dpa)