Der künftige Box-Ring wurde im Operettenhaus vom Box-Weltmeister persönlich eingeweiht. Einen Darsteller für “Rocky“ gibt es noch nicht.

Hamburg. Noch singen die Nonnen von "Sister Act" im Operettenhaus auf dem Hamburger Kiez. Im November dieses Jahres aber wird hier das Musical "Rocky" seine Weltpremiere feiern. Box-Weltmeister Wladimir Klitschko stieg dafür nur wenige Tage nach seinem letzten Fight erneut in den Ring. Als Co-Produzent stellte Klitschko das Modell für den Boxring vor. Zwar ohne Boxhandschuhe und Gegner, dafür aber mit geballter Faust präsentierte er sich am Mittwoch den zahlreichen Fotografen und Kamerateams. Und er versprach: "Es wird sehr spektakulär werden, davon bin ich überzeugt."

Der Boxring für Rocky und seinen Gegner Apollo soll mit sechs mal sechs Metern Originalmaße haben und beim Finale in den Zuschauersaal hineingefahren werden. "Man wird denken, man sitzt wirklich beim Boxkampf", sagt Klitschko und ist sich sicher: "Die Zuschauer werden Gänsehaut bekommen." Wie Wladimir Klitschko gehören auch sein Bruder Vitali und Hollywood-Star Sylvester Stallone zu den Co-Produzenten des Musicals.

Der etwa drei Tonnen schwere Boxring aus Stahl wird im Bühnenbild an vier Stahlseilen bewegt und soll in fast jeder Szene zu sehen sein. Mal wird er zu einer Mauer, mal zur Decke eines Appartements. Er kann um 180 Grad gedreht werden und wird mit echten Ringseilen, Polstern und Matratzen versehen. Darüber soll ein großer Videowürfel hängen und das Geschehen im Ring übertragen.

Die Produktion basiert auf dem ersten der "Rocky"-Filme mit Stallone in der Titelrolle. Der finale Kampf zwischen Rocky Balboa und Apollo sei ein Highlight im Film und werde es auch im Musical, erklärte Ulf Maschek von Deutschlands Musical-Marktführer Stage Entertainment. "Das Publikum soll das Adrenalin, die Dramatik und die Action des Kampfes hautnah spüren."

Wenn der Boxring am Ende der Inszenierung über die ersten sechs Zuschauerreihen fährt, nehmen die dort sitzenden Gäste selbst auf der Bühne Platz – als Boxkampf-Publikum auf einer Tribüne mit Blick in den Saal. "Das hat es weltweit so noch nicht gegeben", meint Klitschko. "Diese Zuschauer haben dann die Golden-Circle-Plätze, die es bei jedem Boxkampf gibt", erklärt er. "Das sind die Plätze, die man sonst nicht kaufen kann. Hier im Theater kann man das", meint der Schwergewichts-Champion. "Ich glaube, die Zuschauer werden richtig mitgehen, vielleicht sogar auf die Stühle springen und rufen: Hau den um!“

Die Suche nach dem "Rocky"-Hauptdarsteller läuft unterdessen weiter. Eine handvoll Schauspieler sollen bereits gecastet sein, laut Veranstalter gibt es zwei Favoriten für den "Rocky". Ende Mai soll das abschließende Casting stattfinden, dann wird die Entscheidung bekanntgeben. Bei den Darstellern soll es sich um echte Bühnenprofis handeln, aus dem Boxmilieu kämen sie aber nicht.

Mit Material von dpa