Der Schauspieler zu abendblatt.de: Stammzellen-Typisierung kann Leben retten - auch das von seinem guten Freund, dem Unternehmer Michael Peter.
Hamburg. Fritz Wepper gehört zu den beliebtesten deutschen Schauspielerin, die TV-Serie "Um Himmels Willen", in der er den knarzigen Bürgermeister Wöllner gibt, zu den meistgesehenen in Deutschland. Jetzt nutzt der 70-Jährige seine Popularität für einen Fernsehauftritt der besonderen Art: Die ARD-Talkshow "Beckmann" nutzte er, um zu einer Beteiligung im Kampf gegen den Krebs an der sogenannte Stammzellen-Typisierung aufzurufen. Der Hintergrund: Ein enger Freund von Wepper, der Hamburger Unternehmer Michael Peter, 69, leidet an Lymphdrüsenkrebs - eine Stammzellenspende könnte ihm helfen.
"Erst am Mittwoch Abend haben wir uns in Hamburg getroffen", erzählt Fritz Wepper, als Abendblatt.de ihn am Donnerstag Nachmittag per Telefon im Auto erreicht. Seit über 20 Jahren sind der Schauspieler und Unternehmer Michael Peter ("Canea Pharma") befreundet. Der sportliche, weißhaarige Kaufmann machte erst vor wenigen Jahren mit dem Kauf der Produktionsstätte der kultigen "Salmix"-Pastillen in Sievershütten auf sich aufmerksam.
Angeln, Golf, Fußball gucken oder, wie am Mittwoch, in Michael Wollensbergs "Marlin" in Langenhorn gut essen gehen – der Schauspieler aus Bayern und der Unternehmer aus dem Norden liegen auf einer Wellenlänge. Als Michael Peter 2003 an Lymphdrüsenkrebs erkrankte, bangten Familie und Freunde mit ihm. Dann schien es, als ob die Krankheit besiegt sei – bis Ende 2011. Ohne sogenannte Stammzellenspende hat Michael Peter womöglich nur noch wenige Monate zu leben.
Als Fritz Wepper davon erfuhr, war er geschockt. Und beschloss, zu helfen, so gut er kann: "Wir sind so lange befreundet, da ist das doch selbstverständlich." Wepper rief TV-Moderator Reinhold Beckmann an ("er ist so sozial engagiert, wir kennen und schätzen uns") und schlug ihm vor, in dessen Sendung zu kommen, um auf die Wichtigkeit einer Stammzellenspende aufmerksam zu machen. Wer zwischen 18 und 55 ist, kann sich bei der Deutschen Gesellschaft für Knochenmarkspenden ( DKMS ) registrieren lassen. Eine Typisierung ist ganz einfach durchzuführen, mit einem Wattestäbchen-Abstrich im Mund.
Nicht nur Michael Peter, sondern vielen anderen Krebskranken, könnte geholfen werden, wenn der jeweils geeignete Spender gefunden wird. "Allein ist man schwach, zusammen ist man stark" - das ist das Motto, das Schauspieler Fritz Wepper, 70, bei seinem Einsatz umtreibt. Er weiß selbst, wie sich das anfühlt, gegen eine schwere Krankheit zu kämpfen: "Ich hat im vorigen Jahr eine schwere Sepsis, eine Blutvergiftung, und habe nur knapp überlebt. Dafür bin ich dankbar und froh."
Wepper sagt: "Ich würde mich freuen, wenn auch möglichst viele Abendblatt-Leser sich typisieren lassen. Die Hilfe und der Einsatz sind in diesem Fall wie ein Domino-Effekt" - je mehr sich als Spender registrieren lassen, desto mehr kranken Menschen kann möglicherweise geholfen werden. Hoffentlich auch dem Hamburger Michael Peter.