Neue LBS-Studie: Im Durchschnitt mussten Käufer bis zu 13 Prozent mehr zahlen. Der Quadratmeter kostet etwa 2700 Euro.

Hamburg. Häuser und Wohnungen in Hamburg und dem Umland sind im vergangenen Jahr deutlich teurer geworden. Die erwartete Beruhigung bei den Immobilienpreisen sei nicht eingetreten, sagte Peter Magel, der Vorstandsvorsitzende der LBS Bausparkasse Schleswig-Holstein-Hamburg, am Dienstag in der Hansestadt. „Wir haben vor einem Jahr bei unserer Prognose daneben gelegen.“ Im Durchschnitt erhöhten sich die Preise für Wohnimmobilien im Großraum Hamburg um bis zu 13,5 Prozent. Die LBS rechne nun damit, dass sich der Preisanstieg auch im laufenden Jahr fortsetze.

Von einer Immobilienpreisblase könne dennoch keine Rede sei. „Wir sehen eine steigende Nachfrage durch die wachsende Bevölkerung“, sagte der LBS-Chef. „Dazu kommt ein lokaler Angebotsmangel, weil nicht genug gebaut wird.“ Im Jahr 2011 seien in Hamburg ungefähr 4000 Wohnungen fertiggestellt worden, die genauen Zahlen liegen noch nicht vor. Um den Preisanstieg zu dämpfen, müssten aber 6000 Wohnungen gebaut werden, wie es der Senat auch anstrebt. Auch seien die Zinsen extrem niedrig und die eigenen Immobilien attraktiv als Geldanlage und Altersvorsorge. Vor diesem Hintergrund sei die Preisentwicklung nicht beunruhigend, und es sei auch keine Spekulation im Markt zu sehen.

Die Preise für Wohnimmobilien im Großraum Hamburg steigen seit 2007. Zuvor waren sie aber zehn Jahre lang weitgehend stabil. „Es gibt also auch einen gewissen Nachholbedarf“, sagte Magel. Die Entwicklung im Großraum Hamburg sei nicht wesentlich anders als in anderen prosperierenden Ballungsräumen. Das Umland finde auf einem niedrigeren Niveau Anschluss an die Hamburger Entwicklung. „Dabei gilt die Regel: Je näher an Hamburg, desto höher der Preisanstieg.“ Für ein gebrauchtes Einfamilienhaus muss der Käufer im Umland im Durchschnitt 135 000 Euro weniger bezahlen, für eine Eigentumswohnung 105.000 Euro weniger. „Das ist auch eine Chance für das Umland“, erklärte der LBS-Chef. „Wichtig sind eine gute Verkehrsanbindung und ein breites kulturelles Angebot.“

In Hamburg kosten Ein- und Zweifamilienhäuser aus dem Bestand gegenwärtig durchschnittlich 2692 Euro je Quadratmeter, das sind 13,5 Prozent mehr als vor einem Jahr. Eigentumswohnungen verteuerten sich um 13,1 Prozent auf 2704 Euro je Quadratmeter. Die Durchschnittswerte sind allerdings nicht sehr aussagekräftig, da sich dahinter erhebliche Unterschiede verbergen, je nach Lage, Ausstattung und Größe. Im Umland stiegen die Preise für gebrauchte Häuser um 4,2 Prozent auf 1571 Euro je Quadratmeter, für Wohnungen um 6,3 Prozent auf 1346 Euro je Quadratmeter. (dpa)