Das Kind habe vor zehn Tagen erstmals Symptome der Durchfallerkrankung gezeigt. Trotz Dialyse konnte der Zustand nicht stabilisiert werden.

Hamburg. Ein sechs Jahre altes Mädchen aus Hamburg ist wahrscheinlich an den Folgen einer Ehec-Erkrankung gestorben. Ein Sprecher der Gesundheitsbehörde der Hansestadt bestätigt einen Krankheitsfall mit dem Erreger. Das Kind ist in der Nacht zum Sonntag gestorben. Die Sechsjährige habe seit Anfang vergangener Woche Symptome einer Infektion mit dem aggressiven Lebensmittelkeim gehabt, sagte die Leiterin der Gorch-Fock-Grundschule in Hamburg-Blankenese am Sonntag. In einem Brief an die Eltern, der abendblatt.de vorliegt, teilt die Schulleiterin mit, dass die Schülerin "in der vergangenen Woche mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit an Ehec erkrankt" sei.

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Das Gesundheitsamt habe zunächst davon abgeraten, die Information öffentlich zu machen, da der Ehec-Befund noch nicht zweifelsfrei geklärt werden konnte. Noch am Donnerstag habe eine Flächendesinfektion im Bereich der Klasse und der Turnhalle stattgefunden, schreibt die Schulleiterin an die Eltern. Des Weiteren sind die Türklinken desinfiziert und die Klasse sofort mit Sterillium ausgestattet worden. Nach einem Treffen mit der zuständigen Amtsärztin wurde ihr bestätigt, "dass die getroffenen Maßnahmen ausreichend seien." Über weitere Maßnahmen sollen die Eltern Anfang der Woche informiert werden. Bis dahin steht diesen frei, ihr Kind in die Schule zu schicken.

„Es handelt sich um einen Einzelfall“, betonte der Behördensprecher. „Es ist überhaupt nicht mit der Situation im letzten Jahr zu vergleichen.“ Bei dem größten bekannten Ehec-Ausbruch in Deutschland im Frühsommer 2011 waren bundesweit 53 Menschen gestorben. Norddeutschland war damals besonders betroffen. Aus Ägypten importierte Bockshornkleesamen gelten als Quelle für die Infektionen. Im Umfeld des Kindes in Hamburg habe es keine weitere Ansteckung gegeben, erklärte der Sprecher. Von Lebensmitteln, die das Mädchen gegessen habe, seien Proben gezogen worden. „Wir hoffen, dass es im Laufe des Montags Ergebnisse gibt.“

Eine Ehec-Erkrankung ist meldepflichtig. Der Erreger kann lebensbedrohliche Darmentzündungen mit blutigen Durchfällen und Nierenversagen hervorrufen.

(abendblatt.de)