Vor 100 Jahren setzte sich in Hamburg die erste U-Bahn in Bewegung. 100 Jahre später wird das U-Bahn-Netz weiter ausgebaut – und gefeiert.
Hamburg. Historische U-Bahn-Fahrten und ein Festakt: Die Hamburger Hochbahn feiert in diesem Jahr das 100-jährige Bestehen ihres U-Bahn-Netzes. Am 15. Februar, genau 100 Jahre nach Inbetriebnahme der Strecke Barmbek-Rathausmarkt, setzt sich ein Zug des Baujahrs 1911 wieder in Bewegung. Das teilte die Hochbahn am Dienstag mit. Auch am 10. und 25. Mai sowie am 29. Juni können Fahrgäste die instand gehaltenen Wagen mit ihrer original Innenausstattung sowie Mitarbeiter in historischen Uniformen bestaunen.
Vor hundert Jahren war die Ringlinie um die Alster in vier Etappen in Betrieb genommen worden – nach sechsjähriger Bauzeit. Zum Jubiläum soll es am 31. Mai auch einen Festakt mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft geben.
+++ Hochbahn feiert 100 Jahre U-Bahn-Netz +++
Für Vorstandschef Günter Elste hat die Hochbahn über die vergangenen Jahrzehnte die Stadtentwicklung mit geprägt. In den kommenden Jahren erwartet er eine „Phase des Wandels der Mobilitätskultur“. Bis zum Jahr 2030 wolle die Hochbahn ihre Haltestellen zu Mobilitätsservice-Punkten ausbauen und dort auch Mietfahrräder und Mietfahrzeuge anbieten.
Seit 2006 sei die Zahl der Fahrgäste um 15 Prozent auf rund 420 Millionen (2011) gestiegen, berichtete Elste. Bis 2020 rechnet er mit 525 Millionen – „aber nur, wenn die Qualität erhalten bleibt.“ Im Herbst diesen Jahres wird voraussichtlich die vierte Linie U4 vom Jungfernstieg in die Hafencity eröffnet. Der Vorstand hofft, dass die Strecke 2013 von dort aus bis zu den Elbbrücken weitergeführt wird.
+++ Das ist Hamburgs neue U-Bahn +++
Rund 4400 Mitarbeiter – 80 Nationalitäten – sorgen bei der Hochbahn dafür, dass alles rund läuft, wie Personalchefin Ulrike Riedel berichtete. Sie hob besonders die Leistung der Frauen beim Wiederaufbau nach den beiden Weltkriegen des 20. Jahrhunderts hervor: „Vom Gleisbau bis zum Zugfahren – Sie haben alles gemacht. Ohne sie wäre der Betrieb nicht aufrecht zu erhalten gewesen.“ Das Unternehmen habe seit 100 Jahren den gleichen Auftrag: „Dass die Stadt in Bewegung bleibt“, sagte Riedel. (dpa)