Verkauf der TUI-Anteile an das Konsortium Albert Ballin womöglich noch im Monat Februar. Man sei sich in den wesentlichen Punkten einig.
Hamburg. Die Verhandlungen über den Verkauf der Hapag-Lloyd-Anteile von TUI machen erhebliche Fortschritte. Nach Informationen des Abendblatts könnte die Übernahme von 33,3 Prozent an der Reederei durch das Hamburger Konsortium Albert Ballin noch in diesem Monat erfolgen. Aus dem Kreis der beteiligten Unternehmen hieß es, man sei sich in wesentlichen Punkten einig, allerdings noch nicht endgültig über den Kaufpreis. Doch auch hier gebe es sehr optimistisch stimmende Entwicklungen.
Ein entscheidender Hinweis auf den positiven Fortgang der Gespräche ist, dass die Erarbeitung eines Gutachtens durch eine Düsseldorfer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zunächst um einen Monat auf Anfang März verschoben wurde. "Dies geschah einvernehmlich zwischen den Verhandlungsparteien. Wir befinden uns in guten Gesprächen", sagte der Sprecher der Hamburger Finanzbehörde dem Abendblatt. Der Gutachter sollte ursprünglich im Februar den Unternehmenswert von Hapag-Lloyd ermitteln. Dieser Wert hätte dann den weiteren Verhandlungen zugrunde gelegen. Dies ist nun offensichtlich nicht mehr notwendig.
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Der Touristikkonzern TUI in Hannover will sich von Deutschlands größter Linienreederei komplett trennen. Das Unternehmen macht seit Dezember von einem sogenannten Andienungsrecht Gebrauch und bietet dem Konsortium Albert Ballin 33,3 Prozent seiner Anteile von insgesamt 38,4 Prozent an. Albert Ballin kann sein Vorkaufsrecht für dieses Paket noch bis Ende September geltend machen. Die gesamte Beteiligung an Hapag-Lloyd bewertet TUI aktuell mit 1,2 Milliarden Euro. Die wichtigsten Teilhaber des Konsortiums sind der Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne, der 24,6 Prozent an Hapag-Lloyd hält, und die Stadt Hamburg mit 23,6 Prozent.
Nach Abendblatt-Informationen herrscht zwischen Kühne und der Stadt bereits Einvernehmen, die 33,3 Prozent von TUI zu übernehmen. Bisher hält das Konsortium 61,6 Prozent an Hapag-Lloyd. Weitere Teilhaber sind die Versicherungen HanseMerkur und Signal Iduna, die Banken HSH Nordbank und M.M. Warburg sowie weitere Privatinvestoren. Einer endgültigen Einigung müsste noch der Hamburger Senat und unter bestimmten Umständen auch die Bürgerschaft zustimmen.
Hauptinteresse von Kühne und der Stadt ist es, Hapag-Lloyd als eigenständige Reederei mit Sitz in Hamburg zu halten. 2008 hatte TUI auch Verkaufsgespräche mit dem Logistikkonzern NOL aus Singapur geführt. "Ich zweifele derzeit nicht daran, dass wir eine positive Lösung für Hamburg finden werden", sagte Karl Gernandt, Verwaltungsratspräsident von Kühne + Nagel und enger Vertrauter von Klaus-Michae l Kühne, gestern dem Abendblatt.