Das Amt drohte mit Bußgeldern, sollten die Bürger ihrer Auskunftspflicht nicht nachkommen. Das Problem: Der auszufüllende Bogen fehlte.

Hamburg. Fehlende Fragebögen sorgten in der vergangenen Woche bei rund 20.000 Hamburgern und 30.000 Bürgern Schleswig-Holsteins für Verwirrung: Für die Erhebungen des Zensus 2011 forderte das Statistische Amt für Hamburg und Schleswig Holstein 50.000 Bürger auf, Auskünfte über ihre Gebäude und Wohnungen zu erteilen. Weil die Bürger verpflichtet sind diese Informationen preiszugeben, drohte Statistik Nord mit einem Zwangsgeld, sollten die Eigentümer und Verwalter nicht rechtzeitig auf die Anfrage reagieren. Das Problem: In vielen Umschlägen befand sich versehentlich nur das Anschreiben. Der auszufüllende Fragebogen fehlte.

+++ Zensus nimmt die Hansestadt unter die Lupe +++

"Wir bedauern, dass wir durch dieses Versandproblem Irritationen ausgelöst haben", sagt Pressesprecher Jürgen Delitz vom Statistikamt Nord. "Die Betroffenen brauchen sich keine Sorgen zu machen. Natürlich müssen sie das angedrohte Zwangsgeld nicht bezahlen, ein Widerspruch gegen den Heranziehungsbescheid ist nicht nötig." Das Missgeschick beim Versand hatte dazu geführt, dass die Hotline des Statistik-Amtes zweitweise überlastet war, sich die Befragten massiv beschwerten.

An alle Betroffenen werden nun noch einmal Fragebögen geschickt, mit der Bitte, sie innerhalb der nächsten zwei Wochen zurückzuschicken. Die Befragung fließt in die Auswertung des Zensus 2011 ein, für die bereits Fragebögen im Mai 2011 an über eine Million Haushalte in Norddeutschland verschickt worden waren.