Nach den Krawallen beim Schweinske-Cup in der Hamburger Sporthalle zieht die Polizei eine traurige Bilanz. Insgesamt 75 Verletzte.

Hamburg. Wer hat die Krawalle bei dem Fußball-Turnier Schweinske-Cup in der Sporthalle Hamburg angestiftet? Die Kriminalpolizei hat damit begonnen, die umfangreichen Berichte auszuwerten. „Die Ermittlungen dauern an. Die Akte mit den Berichten der Einsatzkräfte ist schon zu einem Buch angewachsen“, sagte ein Polizeisprecher. Bei der Aufklärung würden auch Videoaufzeichnungen und Einträge in sozialen Netzwerken berücksichtigt.

Bei den Krawallen am Freitagabend waren laut Polizei Fans der Vereine VfB Lübeck, FC St. Pauli und Hamburger SV beteiligt. „Wer jedoch den ersten Stein geworfen hat, kann ich nicht sagen“, sagte der Sprecher. Derweil distanzierte sich nach dem FC St. Pauli auch der VfB Lübeck auf seiner Internetseite von den gewalttätigen Fans. "Beide Seiten waren von Anfang an hoch aggressiv", sagte Polizeisprecher Mirko Streiber. St. Pauli-Fans hätten schon auf dem Weg zur Sporthalle Pyrotechnik gezündet. Aber auch die Lübecker Fans waren schon vor Beginn des Turniers auf Krawall aus. "Beim Einlass in die Halle haben sie Ordner angegangen", sagte Streiber.

Der Hamburger Fußball-Verband (HFV) stellte die Zukunft der Veranstaltung infrage und kündigte Schadenersatzforderungen an die Randalierer an. „Abgesehen vom wirtschaftlichen Schaden für die Veranstalter dieses Turniers wird es in Zukunft schwer, unter solchen Voraussetzungen Sponsoren für derartige Veranstaltungen zu gewinnen“, sagte HFV-Präsident Dirk Fischer .

Traurige Bilanz der Krawalle: 314 Polizisten waren im Einsatz. Es gab insgesamt 75 Verletzte. 21 Zuschauer wurden verletzt, wovon acht im Krankenhaus behandelt werden mussten. 40 Menschen, unter ihnen befanden sich laut Polizei auch Unbeteiligte, erlitten Augenreizungen durch den Pfefferspray-Einsatz der Polizei. Ein Polizist erlitt einen Kieferbruch, ein anderer einen Achillessehnenriss, ein Ordner erlitt eine Schulterluxation. Insgesamt 74 Randalierer wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen, davon 72 Anhänger des Zweitligisten FC St. Pauli. Zwei Rowdys wurden festgenommen. In der Halle hielten sich etwa 3000 Zuschauer auf.