Gummi verklebt Schläuche und Einsatzkleidung der Feuerwehr. Ursache für das Feuer in Harburg wird wahrscheinlich nie ermittelt werden.

Hamburg. Durch den Großbrand in der Harburger Kautschuk-Lagerhalle sind zahlreiche Feuerwehrfahrzeuge und anderes Löschmaterial beschädigt worden. „Wir haben Schläuche und Einsatzkleidung direkt vor Ort gesammelt“, sagte ein Feuerwehrsprecher. Das Material sei verrußt und durch die erkaltete Gummimasse, die aus dem Brandherd austrat, verklebt.

Zwei Drehleiterfahrzeuge und ein Löschfahrzeug seien durch die Hitze beschädigt worden. „18 bis 20 weitere Feuerwehrautos sind stark verschmutzt und nicht einsatzfähig“, betonte der Sprecher. Zwar konnten die Ausfälle durch Reserven ersetzt werden, dennoch bemüht sich die Feuerwehr händeringend um eine Instandsetzung der Autos.

Ob jemals eine Ursache für das Feuer ermittelt werden kann, ist unwahrscheinlich. "Die Brandursache zu finden, wird sehr schwierig werden, weil bei dem Brand viel zerstört wurde", sagt Polizeisprecher Jens Ratfeld. Zudem erschwere das klebrige Gemisch aus Kautschuk, Heizöl und Löschschaum die Arbeit der Brandermittler.

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Bei dem Feuer, das die Lagerhalle bis auf die Grundmauern abbrennen ließ, herrschten Temperaturen von mehr als 1000 Grad. Das Dach sowie einige Wände stürzten ein. Das Umfeld der Halle ist von der klebrigen brauen Masse bedeckt. Sie klebt an den Schuhen und Hosen, selbst an den Jacken der Einsatzkräfte. Sie ist in die Gullys gelaufen, hat die Siele, die Kanalisation verstopft. In einer bis zu 30 Zentimeter dicken Schicht hat sie sich über die Straßen und Wege in einem Umkreis von knapp 100 Metern rund um die ausgebrannte Lagerhalle gelegt. Es sind die Reste des bei dem Brand an der Nartenstraße in Harburg verflüssigten Kautschuks, der sich zusammen mit Heizöl und Löschschaum zu einem klebrigen Brei verbunden hat.

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Nach Auskunft der Umweltbehörde habe die Kautschukmischung keine direkte giftige Wirkung. Sie sei nicht ins Grundwasser gelangt, sagte Sprecher Frank Krippner. Bis die Brandstelle und ihre Umgebung saniert seien, werden vermutlich Wochen vergehen. Gesundheitsgefahr bestehe aber nicht.

Greenpeace-Sprecher Karsten Smid hält dagegen: Die Rußpartikel, die durch den starken Westwind bis hin nach Bergedorf gelangt seien, seien krebserregend, so der Diplom-Ingenieur: "Ruß ist grundsätzlich nicht ungefährlich. Es sollte geprüft werden, in welchen Konzentrationen die Partikel auf landwirtschaftlich genutzte Felder niedergegangen sind." Der Kautschukbrei sollte "abgeschöpft, eingesammelt und entsorgt" werden. Das Gemenge im Binnenhafen müsse getrennt und als Sondermüll entsorgt werden. Wie der Einsatzort gesäubert werden soll, ist bisher noch offen