Die Landesbank hat 6,6 Milliarden Euro Kredite an Flug- und Leasing- gesellschaften vergeben. Die Experten erwarten fünf Prozent Wachstum.
Hamburg. Die HSH Nordbank erwartet nach der Krise einen neuen Aufschwung für die Luftfahrtbranche. „Die Branche war schon immer stark zyklisch; wir müssen diese Schwankungen vorhersehen und beherrschen“, sagte Angela Behrend-Görnemann, die Leiterin der Transportfinanzierung der HSH Nordbank, am Freitag in Hamburg. Das tagelange Flugverbot nach dem Vulkanausbruch in Island habe zu einer schweren Belastung für die Luftfahrtbranche geführt, ändere aber nichts an den grundlegenden Trends. Im langfristigen Durchschnitt wachse der Luftverkehr jährlich um rund fünf Prozent und damit stärker als die weltweite Wirtschaftsleistung.
Die HSH Nordbank zählt weltweit zu den führenden Finanzierern von Flugzeugen. Gegenwärtig habe die Bank Kredite über rund 6,6 Milliarden Euro an Flug- und Leasinggesellschaften vergeben, mit denen rund 750 Flugzeuge finanziert werden. Das Neugeschäft lag auch im schwierigen Jahr 2009 bei rund einer Milliarde Euro und soll im laufenden Jahr noch etwas höher ausfallen. „Unser Fokus liegt auf den modernsten Maschinen; der größte Teil der von uns finanzierten Flotte ist höchstens fünf Jahre alt“, sagte Behrend-Görnemann. In der Transportfinanzierung arbeiten mehr als 100 HSH-Nordbank-Mitarbeiter, davon 60 in Hamburg und Kiel.
Der Einbruch des Luftverkehrs im vergangenen Jahr habe einige Kunden in Schwierigkeiten gebracht. Zu größeren Kreditausfällen sei es aber bei der HSH Nordbank nicht gekommen. „Wenn es wirklich nicht anders geht, haben wir das Flugzeug als Sicherheit und nehmen es in Besitz“, sagte die Bankmanagerin. Das betreffe aber gegenwärtig weniger als zehn Flugzeuge. Durch die guten Kontakte zu fast allen Fluggesellschaften auf der Welt gelinge es meistens, solche Maschinen schnell zu verleasen oder zu verkaufen.