Endlich Frühlingsanfang! Raus aus dem Kokon, weg mit der trüben Laune. Hier kommen die besten Tipps gegen die Frühjahrsmüdigkeit.
Gesundheit: Um richtig in Schwung zu kommen, hilft nur Licht, vor allem das energiereiche UV-B-Licht. Also, nichts wie raus an die frische Luft! Denn über die Augen nehmen wir das meiste Licht auf. Als elektrischer Impuls gelangt es über Photorezeptoren und Sehnerven ins Gehirn. Je heller es ist, desto mehr wird vom Glücksstoff Serotonin ausgeschüttet. Mit dem Ergebnis, dass wir uns wohler fühlen, gute Laune und mehr Energie haben.
"Auch wenn die Sonne mal nicht scheint, sollte man so oft wie möglich spazieren gehen oder mit dem Rad fahren. Das regt auch gleichzeitig den Kreislauf an, der Körper erwacht aus seinem Winterschlaf", sagt Klaus Schäfer, Allgemeinmediziner aus Langenhorn. Über die Atemluft erreichen auch Duftmoleküle via Nase das Gehirn, werden dort verarbeitet und lösen Erinnerungen - sogar an die Kindheit - aus. Frische Blumen oder eine Tasse mit duftendem Früchtetee - der Frühling lässt sich also buchstäblich erschnuppern.
Aber Vorsicht: Wer sich jetzt voreilig luftig kleidet, riskiert eine Erkältung. Schäfer rät, den Körper warm zu halten, vor allem an Brust und Rücken. Um die körpereigene Abwehr zu stärken, empfiehlt er Wechselduschen nach kneippschem Vorbild, beginnend mit warmem Wasser von den Füßen aufwärts und abschließend mit einem kalten Schauer. Durch den Wechsel verengen und weiten sich die Gefäße, der Körper friert weniger. Der Effekt ist ähnlich wie bei Saunagängen - sie sind ebenfalls eine gute Methode, um Krankheiten vorzubeugen. "Wer allerdings bereits erkältet ist, sollte von der Sauna ablassen", sagt Schäfer. "Nur, wer sehr geübt ist, kann weiterhin saunieren, dann aber nur mit kürzeren Gängen."
Ernährung: Auch beim Thema Ernährung braucht der Körper Unterstützung, um in Schwung zu kommen. "Energie in Form von vielen Kalorien haben wir über den Winter genug zu uns genommen. Diese Energie muss jetzt genutzt werden durch mehr Bewegung", sagt Diätassistentin Sandra Günther vom Berliner "Richtig Essen Institut". Im Frühjahr sollten leichte, fettarme Kost mit viel saisonalem Obst und Gemüse - etwa Feldsalat, Möhren, Tomaten, Äpfel und Birnen - sowie ausreichend Vollkornprodukte auf dem Speiseplan stehen. Am besten sei eine Orientierung an den Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung ( www.dge.de ). Die DGE empfiehlt dreimal täglich Gemüse und zweimal täglich Obst zu essen, wobei auch Fruchtsaft als eine Portion zählt.
Beim Essen in der Kantine oder im Restaurant sollte man versteckte Fette in paniertem Fleisch sowie in schweren Saucen und Weißbrot meiden. Süßigkeiten kann man sich ab und zu schon mal gönnen. "Wichtig ist die flexible Kontrolle", sagt Sandra Günther. "An einem Tag naschen - und zwar bewusst und mit einem guten Gewissen und am nächsten Tag zum Beispiel mit Obst ausgleichen."
Von kurzfristigen Diäten hält die DGE-Ernährungsberaterin wenig. "Viel besser ist es, seine Ernährung dauerhaft umzustellen." Im Rahmen ihres "Gewichts-Coachings" lernen die Teilnehmer daher immer, auch ihren Genuss zu schulen (Infoabende: "Richtig essen, richtig abnehmen", 9. April, 19 Uhr, Bkk 24, Hoheluftchaussee 115 und "Gewichts-Coaching-Mental", 15. April, 19 Uhr, Maxcura, Hoheluftchaussee 20, www.richtig-essen-institut.de). Abspecktipps von einem Spitzenkoch? Klingt eigentlich absurd, zumindest im Fall von Alfons Schuhbeck oder Heinz Wehmann, die rein äußerlich schon als ausladende Genussmenschen zu erkennen sind.
Bei Christian Henze sieht es etwas anders aus: Der TV-Koch aus dem Allgäu ("Gesund und schön - Gourmet", n-tv), der jüngst in Hamburg für einen Butterhersteller leichte Frühstücksvarianten vorstellte, sieht nicht nur blendend aus. Er hat auch ein Bewusstsein für leichten Genuss und bringt sich aus eigenem Interesse immer auf den neuesten ernährungswissenschaftlichen Stand. "Morgens wie ein Kaiser, mittags wie ein König und abends wie ein Bettelmann zu essen ist veraltet, geradezu eine Ernährungslüge, denn der Körper verbrennt den ganzen Tag über Energie." Viel wichtiger: die Gesamt-Kalorienzahl pro Tag.
Gerade hat der 41-Jährige sein 15. Kochbuch herausgebracht: "Enjoy your life" (Kosmos Verlag). "Schlank sein schließt Genuss nicht aus", sagt Henze. "Ich glaube, es hat keinen Zweck, sich zu einer Diät zu zwingen oder sich bestimmte Essensregeln aufzubürden, wenn es einem nun mal partout nicht schmeckt." Sein Tipp für leichten Genuss: sich viel Zeit nehmen und darauf achten, was dem Körper guttut. Die eiserne Regel, morgens immer ordentlich zu frühstücken, passe eben nicht zu jedem Ernährungstyp. Den einen belaste ein reichhaltiges Frühstück, dem anderen gebe es Kraft. Leichte Fruchtaufstriche, Halbfettbutter und Graubrot - oder Vollkorntoast dem Weißbrot vorzuziehen - seien die einfachsten Tipps, um Fett- und Zuckerfallen zu entgehen und morgens bewusst in den Tag zu starten. "Ich habe immer Naturjoghurt, frische Früchte, Pistazien und Ahornsirup im Haus", sagt Henze. "Aber auch ein Stück Brot mit Nutella darf nicht fehlen." Sein Fitness-Tipp: "Ich bin leidenschaftlicher Jogger."
Bewegung: Täglich 30 bis 60 Minuten Bewegung sind ideal, um fit in den Frühling zu starten. Das heißt aber nicht, dass man wie TV-Koch Christian Henze täglich laufen muss. Auch spazieren gehen, Treppen steigen, mit dem Rad zur Arbeit fahren, aber auch alle möglichen Sportkurse zählen dazu. Wer ein bisschen mehr für seine Fitness machen möchte, kann sich beispielsweise bei der neuen Sportart "Aqua Kick Punch" austoben.
Kickboxen im Wasser. Wer jetzt denkt: Kickboxen allein ist mir schon zu anstrengend, wird vom Trainer eines Besseren belehrt: "Die Muskeln müssen brennen, und nach zwei Minuten müsst ihr denken: 'Ich kann nicht mehr.' Dann macht ihr mich glücklich", spornt Philipp seine Testpersonen im Pool des MeridianSpa Eppendorf an. Die sind mit Manschetten aus Schaumstoff an Hand- und Fußgelenken ausgestattet. Mithilfe der Gewichte entsteht ein Widerstand, der die Übungen noch effektiver werden lässt, ohne die Gelenke zu überlasten. Schon nach einer Viertelstunde Wasserboxen - der ganze Kursus dauert 40 Minuten! - fängt man an zu schwitzen. Ja, das geht auch unter Wasser! Das Kinnhakenschlagen, schnelles Treten zur Seite und auf der Stelle tippeln ist ein perfektes Kreislauftraining, das außerdem richtig viel Spaß bringt.
Ab April kann man es in allen MeridianSpa-Studios ausprobieren. Weitere neue Sportarten: Teppich-Curling, das dem Eisstockschießen ähnelt, aber drinnen stattfindet (unter www.etv-hamburg.de ), und Skiking, eine Mischung aus Nordic Walking und Inlineskating ( www.skikepoint-hamburg.de ).