Vor dem Gebäude der Hamburger Morgenpost legten Unbekannte einen echten Totenschädel ab - mit einer Botschaft darauf. Das LKA ermittelt.

Hamburg. Mitten in der Nacht fand ein Angestellter der Hamburger Morgenpost den Schädel - er lag direkt vor dem Eingang, berichtet das Blatt. Der Mann habe sofort die Polizei gerufen. Die steht jetzt vor einer schwierigen Aufgabe. Denn auf dem Schädel klebte zu allem Überfluss ein Sticker: "No Tacos" stand darauf. Tacos - den Begriff verwenden die Rocker der Hells Angels für die verfeindete Gang der Bandidos. Ist der Schädel also ein neues Kapitel im norddeutschen Rockerkrieg? "Wir haben keine Hinweise auf die Hells Angels", heißt es bei der Polizei. Das LKA ermittelt wegen möglicher Störung der Totenruhe, der Schädel wurde der Gerichtsmedizin übergeben.

Mittlerweile liegt das Gutachten vor. Ergebnis: Der Schädel ist echt. Er gehört zu den sterblichen Überresten eines Mannes, der bei seinem Tod mindestens 60 Jahre alt war - und er hat schon längere Zeit in einem Grab gelegen. Wenn Gewalt gegen ihn angewandt wurde, dann erst nach dem Tod.

Wie und warum der Totenkopf an der Griegstraße landete, ist unbekannt. Die Zeitung hatte allerdings vor einiger Zeit über ein anderes Exemplar berichtet: den legendären Störtebeker-Schädel, der aus dem Museum für Hamburgische Geschichte verschwunden ist. Die (von der Polizei dementierte) Vermutung damals: Die Hells Angels könnten den Schädel haben.