Hamburg. In Hamburg ist die Zahl der Selbstanzeigen von Steuersündern sprunghaft angestiegen. Von Dienstag bis Freitag wuchs die Zahl der Fälle von zehn auf 88, gab die Finanzbehörde bekannt. Dadurch seien bisher 63 Millionen Euro unversteuerte Kapitalerträge bekannt geworden - gut 30 Prozent davon dürften in der Hamburger Stadtkasse landen.
Hintergrund für die plötzliche Reumütigkeit ist die deutschen Behörden angebotene CD mit Bankdaten von 1500 deutschen Kunden bei einer Schweizer Bank. Mithilfe der Daten wollen die Finanzämter nun Steuerhinterzieher enttarnen. Wenn diese sich vor Beginn eines Ermittlungsverfahrens selbst anzeigen, bleiben sie straffrei. Bundesweit hat es bereits 850 Selbstanzeigen gegeben. Der Präsident des CDU-Wirtschaftsrates, Kurt Lauk, forderte am Freitag eine Amnestie für Steuersünder.