Die Gruppe soll eine 19-Jährige nach Deutschland gelockt haben, wo sie dann mit Gewalt zur Prostitution gezwungen wurde.

Hamburg. Eine Bande von Menschenhändlern haben Ermittler in Hamburg und Baden-Württemberg zerschlagen. Der 20 Jahre alte Hauptverdächtige sitzt in Untersuchungshaft, wie die Polizei am Mittwoch in der Hansestadt mitteilte. Die Gruppe soll eine 19-Jährige im September aus Rumänien nach Deutschland gelockt haben – mit der Aussicht auf einen Job als Altenpflegerin.

Im baden-württembergischen Grafenberg musste sie dann aber als Prostituierte arbeiten. Als sie sich mehrfach weigerte, wurde sie nach Hamburg gebracht – und dort ebenfalls mit Gewalt zur Prostitution gezwungen. Der 20-Jährige habe sie geschlagen und mit einem brennenden Feuerzeug und einer heißen Eisenstange verletzt, sagte ein Polizeisprecher. Ende Dezember gelang der jungen Frau die Flucht aus einem Bordell.

Beamte durchsuchten bereits am Dienstag in Hamburg ein Bordell, zwei Wohnungen und mehrere Hotelzimmer sowie in Grafenberg die Wohnung des Hauptverdächtigen. In dem Bordell beschlagnahmten sie zwei sogenannte Nunchakus (Würgehölzer).

Die Polizei legt den insgesamt sechs Verdächtigen schweren Menschenhandel, Zuhälterei und gefährliche Körperverletzung zur Last. Die Ermittler wollen außerdem klären, wie viele weitere Frauen die Gruppe zur Prostitution gezwungen hat.