Eigentlich hätte heute ein großes Konzert in der Elbphilharmonie stattfinden sollen - wenn sie 2008 eröffnet worden wäre. Wurde sie aber nicht. Auch nicht 2009. In diesem Jahr und 2011 wird es auch nichts. Parallel liefen auch die Kosten für die Stadt aus dem Ruder. Die Erfahrung lehrt also: Wenn der Baukonzern Hochtief jetzt ankündigt, das Konzerthaus werde noch teurer und könne auch 2012 nicht eröffnet werden, ist das ernst zu nehmen.
Die Kunst besteht darin herauszufinden, wie viel dieser "Drohung" nur Strategie ist. Die besteht bei öffentlichen Großprojekten oft darin, den Druck auf den Auftraggeber zu erhöhen, bis dieser mehr Geld rausrückt. Bislang ging diese Rechnung auf - Hamburgs Anteil stieg und stieg. Dass die Stadt nun energischer auftritt und Ansprüche zurückweist, ist ehrenwert. Aber hält sie das durch? Spätestens wenn sich vor der Wahl 2012 die Frage stellt, ob man eine teurere, aber fertige Philharmonie haben will oder ein Bauruine samt Rechtsstreit, dürfte das Geld wieder lockerer sitzen.